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Geographie. 269 laufen, gegen Norden dagegen mehr und mehr an Breite gewinnen. Bereits Baco von Bern kam, unter Jacob I. Lordkanzlcr von England, hat diesen Umstand in seinem Neuen Organon unter die simililndines pbvsieae i» eonügiiralione mnndi gerechnet. Später hat Reinhold Förster' die Gestaltung der Continente näher untersucht und gezeigt, daß die schmalen Südspitzen alle hoch und felsig, die äußersten Enden nordwärts fortlaufender plötzlich abbrcchender Gebirgsketten seien und daß östlich von der Südspitze eine oder mehrere Inseln liegen, wie bei Amerika die Falklandsinseln und Staatcn-Eiland, bei Afrika Madagascar, bei Indien Ceylon, bei Neuholland Neuseeland. Eine weitere Eigenthümlichkeit fand Förster darin, daß im Westen der Festländer eine größere oder kleinere Bucht sei. Er war geneigt, die Veranlassung zu dieser überraschenden Gleichförmigkeit in einer gemein samen Ursache zu suchen und anznnehmen, ohne es jedoch fest behaupten zu wollen, daß jene Aehnlichkeiten in der Gestalt der Länder einer gewaltsamen Uebcrschwcmmnng von Südwesten her ihr Dasein zu verdanken habe». Die Fluth hätte also ein früher vorhandenes Land theilweise zerschellt, die Inseln auf der Ostseite der widerstehenden Theile liegen gelassen oder hingeworfcn, dafür aber westlich davon die Meerbusen ansgehöhlt. Das vergangene Jahrhundert war die goldene Zeit der Systematik und das größte Vergnügen der Gelehrten war es, die Gebilde der Natur in regelrechten Reihen und Gliedern auftreten zu lassen. Ob dabei von Hanse aus verwandte Gegenstände von einander gerissen wurden oder nicht, war ziemlich gleichgültig, wenn nur die einmal aufgestellte Norm dabei gewahrt blieb. Man möchte fast glauben, cs sei diese Richtung ein Analogon zu dem Geschmackc gewesen, die Bäume in den französischen Anlagen zu Figuren zusammen zu schneiden, die sicherlich von der eigenthümlichcn Gestalt himmel weit abwichen. Wie sich nun damals die Pflanzen gefallen lassen mußten, nach deni künstlichen Systeme Linnö' s blos nach der Zahl und Anordnung ihrer Staubgefäße rcgistrirt zu werden, so konnten auch vie Gebirge ihrem Schicksale, in ein System gepreßt zu werden, nicht entgehen, und dieses um so weniger, als bei der geringen Bekanntschaftmit den wirklich vorhandenen That- sachen diese der Systematik nicht so viele Hindernisse in den Weg legten als sie wohl jetzt thun würden. Bei dem Bestreben, in der Bertheilung der Gebirge eine wissenschaftliche Ordnung einzuführen, kam Buache' zu der Ansicht, daß von einzelnen I) Bcrghaus, Allgemeine Länder- und Völkerkunde II. 413. 2> Ilss-d de geogrsplne pliz'sigue, oü I'on propose des vues generales sur