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Erster Msckmtt. Humboldt als Jüngling. 1790 — 1799. L. Seine Thatigkcit im Allgemeinen. Unter der Gesammtheit der Richtungen, nach denen der Forschungstrieb des Menschengeistes sich bewegt, spielt wohl die Untersuchung der Erschei nungen des uns umgebenden Alls, von dessen.Dasein uns die Sinne Kunde bringen, die man allgemein mit dem Namen der Naturwissenschaften bezeich net, eine hervorragende Rolle, und Gegenstände aus denselben sind es aus schließlich, welche Alexander v. Humboldt in den von ihm während des ersten Abschnittes seiner wissenschaftlichen Thätigkeit veröffentlichten Schriften bearbeitete. Da die Naturwissenschaften auf die sinnliche Wahrnehmung gegründet sind, und es nicht möglich ist, daß eines Menschen Auge Alles beobachten kann, so hat eine lange Zeit dazu gehört, um dieselben auf den Standpunkt zu heben, auf dem wir sie jetzt sehen; aber die Stelle des Vorgängers nahm der Nachfolger ein, und indem ersciue Erfahrungen denen desLehrers hinzu fügte, hat sich das ganze ursprünglich kleineGebict mehr und mehr ausgedehnt. In den ersten Zeiten war es keine Seltenheit, daß ein Gelehrter nicht nur den ganzen von den Naturwissenschaften gebotenen Stoff beherrschen konnte, sondern auch Zeit fand, seine Aufmerksamkeit noch anderen Zweigen des menschlichen Wissens zu widmen; allein als der Neichthum an That- sachen mehr und mehr zunahm, ergab sich die Nothwendigkeit, die Gesammt- naturlehre in eine Reihe von gesonderten Gebieten zu zerfallen, und da das Material fort und fort im Wachsen begriffen ist, muß auch wie der Stamm in Aeste, der Ast in Zweige sich theilt, die Parzellirung der Naturwissen schaften fortwährend wachsen.