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Die Pflanzen. 223 44000, wovon 6000 Agamen, 38000 Phanerogamen. Letztere gibt er als in folgender Weise vertheilt an: Europa 7000, gemäßigtes Asien 1500, tropi sches Asien mit seinen Inseln 4500, Afrika 3000, gemäßigtes Amerika bei der Halbkugeln 4 000, tropisches Amerika 13000, Nenholland und Poly nesien 5000. NachBcrgleickung der verschiedenenPflanzcnverzcichnisse schließt Hum boldt, daß die Monocotyledonen in den Tropen nicht ganz den sechsten, in der gemäßigten Zone (zwischen 36' und 52 ) den vierten, gegen den Polar kreis hin den dritten Theil sämmtlicher Phanerogamcn ausmachen. Gemein schaftlich mit Bonplaud hatte er zwischen den Wendekreisen der neuen Welt 3880 mit Blüthe und Frucht versehene Phanerogamen gefunden, un ter denen 654 Monocotyledonen und 3226 Dicotyledonen waren. In Deutschland ist das Verhältnis; der Monocotyledonen zu den sämmt- lichen Phanerogamen l:4'/r, in Frankreich !:4°>>, in Nordamerika ist es zwischen 30° und 4 6° nahezu dasselbe und ebenso in dem gemäßigten Theile von Neuholland; aber in Island und Lappland vermindern sich die Dico tyledonen so, daß sich die Monocotyledonen zu der Gesammtzahl von Pha- nerogamcn verhalten wie 1:3 und 1 :3'/,<>. Die gefäßlosen Agamen (Schwämme, Moose u. s. w.) schätzte Hum boldt nach Decandolle's Vorgang in den dem Polarkreise nahen Län dern als den Phanerogamen gleich oder etwas überlegen, während sie in Frankreich etwa die Hälfte, in den Tropenländern ungefähr ein Fünftheil derselben ausmachen. Die Agamen mit Gefäßen lFarrenkräuter u. s. w.) in der kalten, gcniäßigten und heißen Zone verhalten sich wie 1:2:5, wenn aber auch gegen den Pol hin ihre absolute Zahl abnimmt, so wird doch ihr Verhältnis; zu den Phanerogamen größer, denn sie betragen in Frankreich '/12, in Deutschland '/«!,, in Lappland */2e> derselben. Es müssen darum die Phanerogamen gegen die Pole hin noch rascher abnehmen, als die Aga- men, und die Abnahme ist vorzugsweise auf die einjährigen Pflanzen zu rechnen, welche ganz besonders Eigenthum der gemäßigten Zone sind. Der Bruch, welchen man erhält, wenn man die Zahl der Arten, die eine Familie in einer Gegend vertreten, durch die Gesammtzahl der dortigen Arten dividirt, wird bald größer, wenn man sich vom Pole dem Aequator nähert, bald kleiner; manchmal aber erreicht die Zahl ihr Maximum in der gemäßigten Zone und nimmt nach Süd und Nord ab. Dieses Verhältniß hat Humboldt in nachstehender Tabelle znsam- mengefaßt, aus der sich leicht erkennen läßt, daß die einen Pflanzen in der Flora der Tropen stärker vertreten sind, die andern in der gemäßigten Zone,