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Die Pflanzen. 219 und wenn von der Reise des Menschen keine andere Spur mehr vorhanden ist, so deuten die Nachkommen des Gewächses, die nun auf eigene Faust im fremden Lande fortlcben, d. h. verwildert sind, auf seine frühere Anwesen heit. Allerdings können derartige Thatsachen nicht leicht zu sichern Beweisen dienen, denn es ist eine bisher bei vielen Pflanzen noch unüberwundene Schwierigkeit, zu entscheiden, ob eine gegebene Form an dem Fundorte zu Hause ist, wild wächst, oder ob sie dort nur verwildert ist, sie können sich aber dazu eignen, andere Gründe zu unterstützen. Dieser Schwierigkeit begegnen wir besonders bei Untersuchung des Vaterlandes derjenigen Gewächse, die vor allen andern als die Hausgenossen des kaukasischen und mongolischen Stammes betrachtet werden müssen, der Cerealien, und gerade bei ihnen könnte, da sie am längsten bei ihm leben, ein Aufschluß über die Wiege un seres Geschlechtes erwartet werden. Sonderbarerweise wiederholt sich die selbe Erscheinung auch bei den Cnlturpflanzen der übrigen Völker, denn auch diese besitzen in dem Pisang, dem Melonenbaume, der Cocospalme, der Kar toffel u. s. w. Gewächse, die über weite Länder verbreitet, neben dem Men schen wohnen, aber nirgends in einem Zustande getroffen werden, daß man mit Bestimmtheit sagen könnte, sie seien hier wild und nicht verwildert. Wenn nur wenige und noch dazu untergeordnete Pflanzen unter allen Himmelsstrichen und auch da nicht an allen Loyalitäten zu gedeihen vermö gen, so muß offenbar die Flora von dein einen Lande zum andern sich än dern und der Gesammteindruck, den die Gewächse einer Gegend auf den Beschauer machen, muß sich daher von Land zu Land verändern. Es gibt nunmehr Formen, welche besonders geeignet sind, der Flora einen bestimm ten Stempel aufzudrücken, und als solche gibt Humboldt nachstehende 17 an: 1) Bananenform: Pisanggewächse, ^lusu, Ilolieonw, ätoolil/W; 2) Palmen form; 3) Form der baumartigen Farrenkräuter; 4) Aloeform: Agave, Aloe, Zneca, einige Euphorbien, llourrotia; 5) Pothosform: .4oum, ?otlw8, llraecmtium: 6) Form der Nadelhölzer: alle bolia »eora8g, ?>>»i8, Dixus, tlu- IM688U8, einige Proteen, selbst Banksien, Ericaarten und die ungefie derten neuholländischen Mimosen gränzen an die Pinusform; 7) Form der Orchideen: Lpickeinlium, 8era>>ia8, Orobis; 8) Mimosen form: )limo8a, 61e(lit->olna, Iamm-imlu8, porliei-ia; 9) Malven form: Stereulia, IIi!)i80U8, Oeliroma, Kavsnillozig; 10) Nebenform: Lianen, Vit>8, llsulliiüu, LIemati8, )Iuti8ia;