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4. Hydrcmcterre. 179 richtet, und der Pfanne einen größern Querschnitt gibt, wodurch den, Uebel abgeholfen wäre; aber daß ein Mensch, der stets in der Ebene lebte, in der Höhe eine weitere Pfanne bekommen sollte, ist unmöglich. Vergleichende Untersuchungen über die Psannendurchmesser sind mir nicht bekannt. Es sollen übrigens die englischen Jagdhunde, die auf das 6—7000 Fuß hohe Plateau von Mexico gebracht worden, zur Jagd untauglich sein, nicht so aber die zweite Generation, ihre im Lande selbst geborenen und ausgewachsenen Jungen. 4. Hydrometeore. Außer den Gasen, die bereits oben als constante Bestandtheile der Atmosphäre angegeben wurden, enthält die Luft eine bald größere bald geringere Menge von Wasserdampf, dessen Schwankungen vorzugsweise das ausmachen, was man unter dem Gesammtbegriffe Wetter versteht, während sie in Ge meinschaft mit den Wärmeerscheinungen diejenigen Phänomene veranlassen, die dem Menschen am meisten fühlbar sind, und zugleich mit ihnen bisweilen Klima heißen. Daß Wasser sich in der Luft befindet, ist so lange bekannt, als der Mensch denken kann, denn der Regen bringt es herab, während das Aus trocknen einer Wassersammlung zeigt, daß und wie das flüssige Element sich in die Luft erhebt. Weniger alt ist die Kenntniß der Art und Weise, wie sich das Wasser in der Atmosphäre befinde. Stillschweigend war von jeher angenommen, daß das Wasser in der Luft im aufgelösten Zustande sich be finde, etwa so wie der Zucker im Wasser ist, und wie sich aus verschiedenen Ausdrücken schließen läßt, die sich in den Humboldt'schen Werken aus dem vorigen Jahrhundert finden, war auch unser Gelehrter Anhänger dieser Theorie. Man dachte sich dabei eine Verbindung des Wassers mit der Wärme, die man damals noch für einen materiellen Stoff hielt, der sich nur dadurch von den gewöhnlichen chemischen Elementen unterscheide, daß er dem Gesetze der Schwere nicht unterworfen sei, während man jetzt die Wärmeerscheinungen ans der schwingenden Bewegung der kleinsten Theilchen des warmen Körpers erklärt, und dann glaubte mau, sei diese Verbindung von Wasser und Wärme, d. i. der Wasserdampf, mit den gasförmigen Be- standtheilen der Luft chemisch verbunden. Gegen diese Theorie wurde zuerst Saussure mißtrauisch, da er fand, daß in einem gegebenen Volumen stets gleichviel Wasser enthalten sei, es möge darin ein Gas enthalten sein, was immer für eines man wolle, wenn 12*