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2. Wärme. .151 Mittel beträgt dann für die ganze Dauer von 10 Stunden in jeder 10°,5, in allen 105". In gleicher Weise ergeben sich für die Zeit von 2"' bis l 1" 103",5 von 1 l^ bis wieder Morgens 4^ 45". Die ganze Summe 105 -s- 103,5 -j- 45 dividirt durch die Zahl der Stunden, also 24, gibt 10",5 als die Mittelwärme des ganzen Tages. Sind unter den Beobachtungen nicht das Maximum und das Minimum, so ist das berechnete Mittel unrichtig, weil der zwischen den 2 Beobachtungsstnnden, innerhalb deren der Wende punkt fällt, berechnete Durchschnitt zu niedrig oder zu hoch ist. Stimmt man das arithmetische Mittel von Maximum und Minimum, so geben obige Be obachtungen ebenfalls 10",5. Beobachtet man nur Maximum und Minimum, so kann man, wie vor hin aus 3 Beobachtungen, unter Berücksichtigung der inzwischen verflossenen Zeit die mittlere Wärme berechnen; da aber das Maximum fast ganz con- stant um M Nachmittags ist, der niedrigste Thermometerstanb dagegen je nach dem Sonnenaufgang sich ändert, so entstehen Differenzen, die jedoch nie bedeutend werden und sich mit der Zeit ausgleichen. Eine andere sich mit der Zeit ebenfalls ansgleichcnde Unrichtigkeit ergibt sich, wenn auf einen war men Tag ein kalter und umgekehrt folgt; man sollte eigentlich je ein Maxi mum und Minimum zu dem ihm vorausgehenden und dem ihm nachfolgenden Minimum und Maximum addircn und den vierten Theil der Summe beider Resultate als mittlere Tageswärmc setzen, doch sind die Abweichungen im Laufe mehrerer Tage nur unbedeutend, wenn man auch nur je ein Maxi mum mit nur einem Minimum verbindet. Das arithmetische Mittel der Temperaturen derTage eines Jahres gibt die Jahreswärme, das Mittel mehrerer Jahreswärmen die mittlere Temperatur eines Ortes. Wenn man an einem in der Nähe des Aequators befindlichen, am Meeresnivcau gelegenen Orte die mittlere Wärme bestimmt und im gleichen Meridian gegen den entsprechenden Pol hingehend das gleiche Verfahren wiederholt, so wird die Wärme fortwährend niedriger werden, oder man würde, wenn man etwa den durch die Mitte von Sibirien gehenden Meri dian wählen sollte, die Temperatur bis zu einem gewissen Punkte sinken und dann wieder steigen sehen. Beschränkt man sich auf die nördliche Hemi sphäre, so wird man finden, daß im Innern von Sibirien und im Nord westen von Amerika 2 Punkte niedrigster Jahreswärme sind, von denen aus die Temperatur um so mehr steigt, je größer die Entfernung von beiden Punkten, den sogenannten Kältepolen, ist. Dieses Anwachsen der Wärme geschieht, solange man sich nicht über das Meeresniveau erhebt, oder die