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und Anzeiger. I«5. Sonntag den 15. April. 1855. Bekanntmachung. An lehtvergangener Mittwoche, des Abends in der neunten Stunde, ist in dem „zur goldnen Rose" benannten, unter Nr. 38 der Reichsstraße allhier gelegenen Hause durch Unterstützung dreier Herren ein Dieb angehalten und zur Haft gebracht worden. Da uns die Namen dieser drei Herren bis jetzt unbekannt geblieben sind, so ersuchen wir die Letzteren in dringendem Interesse der Untersuchung, sich so schleunig als möglich bei uns zu melden, um über die bei dem fraglichen Anlässe von ihnen gemachten Wahrnehmungen einige Auskunft zu geben. i Leipzig, den 14. April 1655. Das Polizei -Amt der Stadt Leipzig. Sten-el, Pol.-Dir. Leipzig, den 14. April 1855. Heute ist der neue Direktor der hieben Krei-direction, der frühere Regierung-rach und Polizei» dioottor zu Dresden Herr v. Burg-dorff, durch Herr» Staat-» ministe* «.Nettst in Pflicht genommen und eingef-hrt morden. Landtigsmtttheilimgen 85. Sitzung der zweiten Kammer am 13. April. Die »weite Kammer hat heute die Berathung de- Au-gabe- mr da- Departement der Finanzen beendigt und die noch „ ldigen Positionen desselben allenthalben nach den Ansätzen der Regierungsvorlage bewilligt. Einer von dem königlichen Com- missar bierbei abgegebenen Erklärung zufolge beabsichtigt die Staal-regienmg noch während de- gegenwärtigen Landtags eine Vorlage einzubringen, welche den angesetzten Termin zum Schluß der Landrentenbank zu verlängern bezweckt. Außerdem war für die heutige Sitzung der Gesetzentwurf über die Sicherstellung be bet Verehelichung von Offizieren der königlich sächsischen Armee erforderlichen Vermögen- auf die Tagesordnung gebracht, welcher in der von der ersten Kammer beschlossenen Fassung mit einem weitern Ausatzparagraphen angenommen worden ist. ^ »> - / > > ' ' l.'l n. : .. . - ' , ' .. Verhandlungen der Stadtverordneten am 4. April 1855. Rach Eröffnung der Sitzung trug St-.D. Will sch »in Gutachim de- Berfaffüngsau-schuffes vor, die beantragte Errichtung einer Bäckerei in der äußern PeterSvorstadt betr. In FHe eines Gesuch- vieler Bewohner jene- StadlcheilS hotte da- Collegium bei« Stadtrath beantragt: 1) eine vierte persönliche Backconreffion au-zugebeu, L) dm zu Conersfionirenden zu verpflichten, bei Vertust der Conoesslon sein Geschäft in der äußern Peter-vorffatzt zu be treibe» «nd eine» jährlichen Kanon von mindesten- 58 Thlr., welcher nach Befinden bei gesteigertem Gewerb-betriebe ent sprechend zu erhöhen ist, zu zahlen; firner zu erwägen: 3) ob «ichr der Kanon der drei di- jetzt mit persönlicher Cvn- wM-n verfitzmen Bäcker erhöht werden könne, dafirn deren Gewerb-dewieveöne solche Erhöhung gerechtstrtlg-rrfiyeinm kasso, 4) ob nicht die Backgerechtigkeiten aufgehoben, an bie Bäcker- innung zurüchgegeden und die Concession-getder zur Ansamm lung eine- die-fallstgen Ablösungsfonds verwendet werden könnten. : Der Rach ist dies» Anträgen nicht beigetreten, theil-, weil er ein Bedüesttiß nach Errichtung einer Bäckerei in jenem Gtadt- theile rttcht anerkennen konnte, theil-, weil er in Hinblick'auf die eigenthümlichen Rechtsverhältnisse der Backgerechtigkeiten deren Ab lösung für unthunlrch erachtete, theil- endlich, weil die GeschäftS- vechältnisse der bis jetzt mit persönlicher Concession Versehenen eine Erhöhung de- Kanons nicht gerechtfertigt erscheinen ließen. Rach reiflicher Erwägung hatte der Ausschuß bei dieser Er klärung de- Stadtraths in der Hauptsache nicht Beruhigung fassen können, er empfahl vielmehr: 1) bei dem Anträge einer vierten persönlichen Backconcession, so wie 2) darauf zu beharren, daß der zu Concessionirende verpflichtet werde, sein Geschäft in der äußern Petersvorstadt zu be treiben, 3) die Hohe de- dem zu Concessionirenden aufzuerlegenden Kanons dem Ermessen de- Rath- zu überlassen/ endlich 4) von den früheren, unter 3. und 4. gefaßten Anträgen vor läufig zwar abzusrhen, den Rath aber zu ersuchen, die beiden beantragten Pancte nicht au- den Augen zu lassen. Die Anträge unter 1. und 3. wurden einstimmig, der Antrag unter 2. gegm 1, der Antrag unter 4. gegen 3 Stimmen an genommen. Der Ausschuß zum Bau-, Oekonomke- und Forstwesen berich tete hierauf durch St.-D. Mäkler über ein Schreiben de- Raths, den Bau de- neuen WindmühlmthoreS sammt Thorhau- betreffmd. Der Ausschuß schlug vor: 1) die AnschlagSsumme von 3981 Thkr. 12 Ngr. 1 Pf. zu ver- willlgm, 2) dabei aber zu beantrag», daß die vom Stadtrach selbst as- dringlich betmchtete gänzliche Umpkankung der Stadt auttMehr mit größter Beschleunigung in- Werk gesetzt werde. Beibv Anträge wurden einstimmig angenommen. Endlich trug derselbe Berichterstatter ei« Gutachten vor, welche- dtr Nachverwilligrrng V0NSS2THK. § Ny«. vPst zu den nach fixerem Anschlag aufWtl Tytt'.