72 bekannt gewordenes größeres Gedicht: „An Alexander von Humboldt." Als Probe führen wir eine kurze Stelle an: „Ach, Alle, die Dich liebend hier empfingen, Vertrauten ungern Dich des Meeres Pfaden, Als Du abstießest von JberienS Strand. „O Wind!" — so flehten sie — „mit leisen Schwingen Geleite den, den ferne Küsten laden, Die Welt der Welt tiefspähend abzuringen! O Meer, laß sich in stillen Fluthen baden Sein Schiff — und du empfang' ihn mild, o Land!" — So groß Wilhelm von Humboldt's Schmerz gewesen war, so groß war seine Freude, als der Bruder sich ihm von Paris aus ankündigte. Aber es verging noch einige Zeit, ehe der Ersehnte nach Italien kam. Das Ordnen der mitgebrachten Sammlungen, namentlich aber die Vor arbeiten zu dem Reisewerk, das er in Gemeinschaft mit Bonpland herauszugeben beabsichtigte, nahmen fast die Zeit eines Jahres hin. Danach begab er sich nach Italien, und das edle Brüderpaar verlebte eine Reihe glücklicher Tage. In seinem Werke „Erinnerungen an Wilhelm von Humboldt" sagt Gustav Schlesier: „Voll von den groß artigen Anschauungen einer fast neuentdeckten Welt, und im Begriffe, diese in einer Reihe unsterblicher Werke mit- zutheilen, brachte Alexander von Humboldt die ganze Un-