68 Macedoniers Alexander, äußerlich weniger glänzend, aber wahrlich, erhabener als dieser! Alexander der Gruße war freilich kein Eroberer gewöhnlichen Schlages; seine von Hause aus edel angelegte Natur, dazu der Einfluß des großen Aristoteles hatten bewirkt, daß er auch Kulturzwecke verfolgte, Zwecke, die das wirkliche Wohl gegenwärtiger und künftiger Geschlechter in sich schlossen. Aber er ging eben nicht ganz in diesen Zwecken auf; sein wilder Löwen- rnuth trübte nur zu oft sein besseres Motten und Em pfinden. Alexander von Humboldt's Streben dagegen diente einzig und allein den höchsten Zwecken der Wissen schaft; er eroberte, Gesundheit und Leben oftmals dabei auf's Spiel setzend, neue und außerordentlich umfangreiche Gebiete der Erkenntniß. Dabei hatte er Mühsale zu er tragen, die denjenigen an Schwere nicht nachstanden, denen Alexander der Große auf seinen Zügen Asiens aus gesetzt war. Je mehr nun von dem im vollsten Sinne des Wortes wissenschaftlichen Feldzuge Humboldt's in Europa bekannt wurde, desto mehr begann man die Bedeutung desselben zu würdigen. Von dem Jahre 1805 ab wurde der Tag der Rückkehr Humboldt's — der 1. August — in ge lehrten Kreisen gefeiert. Bei Gelegenheit einer solchen Feier in Berlin hielt der berühmte Geograph Carl Ritter eine Rede, in der er sich über die Bedeutung der Reise Humboldt's in folgender Weise ausließ: „Wie erfreulich für jeden einzelnen Reisenden der Austritt aus dem