41 Eingcbornen, sie mit allerhand abergläubischen Vorstellungen in Verbindung zu setzen. Die umwohnenden Indianer halten sie für den Wohnsitz der Geister ihrer Voreltern. Nach den Schilderungen der Mönche hatte Humboldt Außerordentliches erwartet, doch wurden seine Erwartungen noch übertroffen. Das Gewölbe der Höhle, deren Ein gang sich durch einen majestätischen Pflanzenwuchs aus zeichnet, ist 80 Fuß breit und 72 Fuß hoch, die Tropf steingebilde gewähren nach Gestaltung und Glanz einen wunderbaren Anblick, der Fels über der Höhle trügt Bäume von gigantischem Wuchs und blühende Ranken gewächse aller Art. Der hohe Eingang läßt Licht genug hinein fallen, um die ganze Umgebung bis über 400 Schritt in die Tiefe hinein sehen zu können. Erst in dieser Tiefe wurden Fackeln angezündet. Schon beim Eintritte hatte Humboldt das widrige Geschrei der den Hintergrund der Höhle in außerordentlich großer Zahl bewohnenden Nachtvögel, Guacharvs genannt, vernommen; als die Fackeln angezündet worden waren, wurde das Geschrei fast sinnbetäubend. Zurückgekehrt nach dem Hafenort Cumana, wären die beiden Naturforscher beinahe einem Mordversuche erlegen. Bonpland erhielt von einem Zambo — einem Mischling von Indianer und Neger — einen Schlag auf den Kops, der ihn betäubte. Das in demselben Augenblick erfol gende Erscheinen Anderer bestimmte den Zambo, die Flucht zu ergreifen. In Eumana war Humboldt Zeuge eines