21 „In Formen, die mich bunt umschwanken, Such' ich des Schöpfers Lichtpedanken." Daß er sich nicht mit dem begnügte, was Bücher ihm lehrten, und was er in den Vorlesungen der bedeutendsten Fachgelehrten vernahm, ivird dem Leser nicht zweifelhaft sein. Er ging selbst hinaus in die Natur, um Beobach tungen und Untersuchungen anzustellen. Erzählt wird von ihm, daß er sogar zur Winterszeit ins Freie gegangen sei, um Moose zu suchen, welche in dieser Jahreszeit blühen. Hatte er doch in seinem einundzwanzigsten Lebens jahre in Gesellschaft Georg Forster's sogar schon eine wissenschaftliche Reise nach dem Rhein unternommen, deren Ergebniß sein erstes Werk war: „Mineralogische Beobach tungen über einige Basalte am Rhein." Kleinere und größere Ausflüge solcher Art mochten das Ihrige dazu beitragen, daß seine Kränklichkeit, an der er noch in den ersten Jahren seiner Jünglingszeit nicht unbedeutend zu leiden gehabt hatte, mehr und mehr wich. Außerdem war es ihm in seinem Gesammtverhalten darum zu thun, seinen Körper fähig zu machen zum Ertragen von Müh seligkeiten. Hätte sein eigenes Nachdenken es ihm nicht schon gesagt, so würden die Mittheilungen Georg Förster'? ihn zu der Ueberzeugung gebracht haben, wie unerläßlich möglichste körperliche Kräftigung für den ist, der sich als Forscher in ferne, unbebaute Gegenden der Erde begiebt. Von Güttingen aus bezog er auf kurze Zeit die Handels akademie in Hamburg, dann begab er sich nach Freiberg