140 Auch von Ungenannten erschienen viele Kundgebungen in öffentlichen Blättern. „Hütte ein Dichter — so heißt es in einem Nachruf — ein Menschenleben so gedichtet, hätte ein erhabener Künstler ein ideales Gebilde seiner Brust hingestellt in so vollendeter Schönheit der Erscheinung, die ungebrochen bis ins höchste Alter dauert, in so reiner, edler Seelen stimmung, daß auch nicht eine einzige Trübung und Irrung das harmonische Dasein stört, in so lichter erha bener Geistigkeit, daß auch nicht ein Zweig wahren mensch lichen Strcbens und Wissens in ihm vermißt wird; hätte ein Dichter einen Alexander von Humboldt gedichtet, wie er vor Aller Augen war, wirkte und strebte, es würde sein Gebilde in tausendfachem Schmerz des Menschen lebens tröstend gewirkt, nicht ein Zeitalter, nicht eine Nation, sondern die gesammte Menschenwelt aller Zeiten würde sich an dein Ideale erbaut — und mau würde den Dichter glücklich gepriesen haben, in dessen Seele ein Wesen solch' seltener Vollendung bis zur verwirklichenden Gestaltung vorgebildet lebte. Denn was an ihm so wunderbar gewesen, war die Vereinigung alles dessen, was Lebensverherrlichendes in der Menschheit zerstreut sich vorfindet. Von der Hinnei gung zuni Schönen, von der Liebe zum Gut^n und vom Streben nach dem Wahren, von diesen ewigen Leitsternen, die dem Menschen verliehen sind, und von denen schon vereinzelte Strahlen hinreichen, ein Leben zu veredeln, war