135 des Erlösers am Kreuze. Nachdem der Dom sich von den Leidtragenden gefüllt hatte, wurde die kirchliche Feier mit dem Gesänge der Gemeinde, „Jesus meine Zuversicht," eröffnet. Darnach hielt der General-Superintendent Hoff- mann die Trauerrede. Chor und Gemeinde sangen das Amen und der Domchor schloß mit dem Choral: „Chri stus der ist mein Leben." Während die Orgelklänge in einem feierlichen Nachspiel austönten, legten die Jünger der Wissenschaft ihre grünen Palmenzweige um den kleinen Schrein, der den vergänglichen Theil des Mannes birgt, welcher mit seinem unvergänglichen Wesen das Weltall umspannte. Die sterbliche Hülle Humboldt's blieb bis zur an brechenden Nacht im Dom, dann wurde sie nach Tegel überführt. Um dem Heimgegangenen das letzte Geleit zu geben, versammelten sich daselbst am nächsten Morgen außer der Familie und den vertrautesten Freunden die Deputaten des Magistrats von Berlin und der Akademie der Wissenschaft und Kunst. Dann bewegte sich der Zug durch den Park nach der lieblichen Stelle, die sich ursprünglich Wilhelm von Humboldt's Gemahlin zur letzten Ruhestätte erwählt hatte, und auf der nun schon eine Zahl der Glieder der Humboldt'schen Familie ruhte. Eine neue Gruft war gegraben, und unter Gesang ward der Sarg, auf dem sich viele Kränze, aus der Nähe und aus der Feme gesandt, befanden, eingescnkt. Den frischen Blumen folgten bald duftende Kränze