130 nehmer der Trauerfeierlichkeit, „als wir den ehrwürdigen Greis gebückt da stehen sahen, nicht umhin, der schönen Worte eines Dichters zu gedenken, daß, wenn der Tod auf den Menschen ziele, dieser arme Dulder sein Haupt neige, so daß der Todespfeil nur die Dornenkrone treffe und sie ihm vom Haupte nehme." Heimgang. „Leben ist ein Eilen zum Tode." Dieses Wort aus Dante schrieb Humboldt zu Anfang seines letzten Lebens jahres unter ein Brustbild, das Henscl von ihm gezeichnet hatte. Endlich kain auch für dieses herrliche Menschen leben der letzte Tag und die letzte Stunde. Eine kurze Krankheit ging dem Scheiden voran. Sanft und schmerzlos entschlummerte er am 6. Mai des Jahres 1859, Nach mittags halb drei Uhr. Sein baares Vermögen, das er hinterließ, bestand in wenig über 400 Thalern. Das war der Rest seines bedeutenden Erbes, das äußere letzte Ergebniß eines Lebens voll rastlosen Fleißes. Hätte er sein ererbtes und erworbenes Vermögen in erlaubter Weise wuchern lassen, er hätte Hunderttausende hinter lassen. Wie der Verewigte über seine sachliche Hinter lassenschaft verfügt hatte, ist oben gesagt worden. Man fand aber auch sein wissenschaftliches Testament wohlge-