95 arbeiten begann, legte er die Gesammt-Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Erfahrungen in einem Werke nieder, das er „Kosmos" nannte, und dessen erster Theil im Jahre 1845 erschien. Er selbst spricht sich (in dem Vor worte zum ersten Bande) über den Plan des großartigen Werkes folgendermaßen aus: „Wenn durch äußere Lebensverhältnisse und durch einen unwiderstehlichen Drang nach verschiedenartigem Wissen ich veranlaßt worden bin, mich mehrere Jahre scheinbar ausschließlich mit einzelnen Disciplinen: mit be schreibender Botanik, mit Geognosie, Chemie, astronomi schen Ortsbestimmungen und Erdmagnetismus als Vor bereitung zu einer großen Reise-Expedition zu beschäftigen, so war doch immer der eigentliche Zweck des Erlernens ein höherer. Was mir den Hauptantrieb gewährte, war das Bestreben, die Erscheinungen der körperlichen Dinge in ihrem allgemeinen Zusammenhänge, die Natur als ein durch innere Kräfte bewegtes und belebtes Ganze aufzu fassen. Ich war durch den Umgang mit hochbegabten Männern früh zu der Einsicht gelangt, daß ohne den ernsten Hang nach der Kenntniß des Einzelnen alle große und allgemeine Weltanschauung nur ein Luftgebilde sein könne. Es sind aber die Einzelnheiten im Naturwissen ihrem innern Wesen nach fähig, wie durch eine aneignende Kraft sich gegenseitig zu befruchten. Die beschreibende Botanik, nicht mehr in den engen Kreis der Bestimmung von Geschlechtern und Arten festgebannt, führt den