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n » Kreuz. a. -w.Kreuz. >. deB,tz. aeS bieb. ürnderg. »dauw. dresdea. uwenberg. ien. t Bre-la«. h. de Pol. lße IM. Rauchloh. >e Bav. v. Kreuz, ladt Slov. e< Kreuz, rum. , Raachdch. streich. A «i z e i g e r. 148 Landlagsmittheilungcn 30. und LI. Sitzung der ersten Kammer. Die erst- Kammer hat am 25. Mai eine Abendsitzung abge- haltm und sich in derselben, eben so wie in ihrer Sitzung am 28. Mai, mit der Berathung de- Budget- für das Departement de-Cultu- und öffentlichen Unterricht- (wo bekanntlich 282,271 Thlr. pncl. 81,144 Thlr. transitorisch^ postulirt wurden) beschäftigt und dieselbe beendigt. - (Dr. I.) Das Utttungshaus der Pcftalojft - Stiftung. Am 21. d. Mt-, fand eine General-Versammlung de- Ver ein- zur Pestalozzi-Stiftung im Rettung-Hause Statt. Der Vorsitzende Herr Oder-Katechet Lä. Naumann eröffnete dir Verhandlung mit dankbarer Hinweisung auf die fördernde Theil- «ahme, welche die Anstalt, in welcher im vergangenen Jahre zwei undzwanzig Knaben geistige und körperliche Pflege genoffen, bei «nstt« im Wohlthun unermüdlichen Mitbürgern, sowie bei dem hochverehrten Magistrate unsrer Stadt gefunden, und gründete darauf, sowie auf den Segen, der bisher da- Wirken de- HauS- »ater-, Hm. Neid hold, begleitet habe, die frohe Hoffnung, e- werden dem Rettung-Hause auch forthin die nöthigen Mittel nicht fehle«, feine wohlthätige Wirksamkeit zur Rettung der Verlornen im Sinne de- Evangelium- durch Gebet und Arbeit wie bisher fortzusetzen. Die Anstalt ist auf die christliche Liebe gegründet, durch fle wird fie auch erhalten werden, deß sind wir gewiß. Brachte doch selbst der Lag der Versammlung einen neuen Beweis, daß diese Zuversicht wohl begründet sei, indem ein wohlgesinnter Ungenannter dem Vorsitzenden ein Geschenk von zehn Thalern übersandte zum Besten der Stiftung. — Hierauf begrüßte er die seit der letzten General-Versammlung dem engeren Vereine beige tretenen, heut« gegenwärtigen neuen Mitglieder Herren Gust. Mayer, 8 W. Fiedler und Lehrer Schierholz und dankte ihnen, wie dem abwesende« Herm I. C. CichoriuS für die Annahme der auf sie gefallenen Wahl. Hauptgegenstand der Verhandlung war die erfreuliche Anzeige von dem höchst ansehnlichen Geschenke, mit welchem eine menschenfreundliche ungenannte Mitbürgerin unsrer Stadt, den Willen und da- Andenken ihre- kürzlich verstorbenen Gatten zu ehren, die Pestalozzi-Stiftung bedacht hat, indem sie ihr zum Behuf« baldmöglichster Erweiterung der Anstalt durch Erbauung eine- Rettung-Hause- für Mädchen die Summe von 4500 Thalern überwle-. I« Gemäßheit der Statuten forderte der Vorsitzende die Ver sammlung auf, ebensowohl zur Annahme de- in so wohlmeinender Absicht dargedotene« Geschenke-, al- auch über die Ausführung de- Baue- eine- vom Knabenhause völlig getrennten, jedoch im Bereiche desselben Grundstücke- gelegenen Mädchenhause- ihre Zustimmung zu geben, «a- auch nach einer lebhaften Di-cusflon der Doppelftage: ob wohl überhaupt eine solche Verbindung zweck mäßig und fall- da- sei, ob sie wohl jetzt schon ohne Gefahr für da- Ganze versucht werden dürfe? — geschah, jedoch unter Vor behalt, das die Zahl der aufzunehmenden Mädchen dem Ermessen de- Vereine- anheim gegeben bleibe. Leider hinderte da- schlechte Detter einen zahlreichen Besuch der Versammlung, welche gegen 1 Uhr geschloffen wurde. — Der Veröffentlichung eine- Berichte- über da- ganz« Verwaltung-jahr dürfen die Freunde der Stiftung Mit Nächstem entgegensetzen. 1855. SSSSSM Versicherungswesen. Wie selbst die besten, da- Gemeinwohl befördernden, großen Segen verbreitenden Einrichtungen und Erfindungen nicht vom Zahne der Eifersüchtelei und Gewinnsucht verschont «erden und sich sonst verständige Männer leicht berücken lassen, dazu giebt die Gegenwart wieder einen neuen Beweis. Der Feuerversicherungs- Gesellschaft „Borussia" in Berlin, welche bekanntlich in den ersten Jahren ihre- Bestehen- Unglück hatte, dann aber successive sich von ihren Verlusten wieder zu erholen begann, widerfuhr das Schicksal, wie vielen ihrer Milschwestern, bei dem Brande in Memel so hart betroffen zu werden, daß sie, um für etwaige ähn liche Eventualitäten gedeckt zu sein, von ihren Actionairen eine zweite Einzahlung von 10 X de- Nominalwerth- der Aktien ein fordern mußte. Dieser Umstand wurde von der Eoncurrenz be nutzt, theil- um die Solidi-öt^ der Gesellschaft in Zweifel zu ziehen, besonder- aber um den Actionairen ihre eüzene Gesellschaft zu ver dächtigen und die Unwahrscheinlichkeit einer künftigen Rentabilität nicht nur vorzuspiegeln, sondern neben dem Verlust de- einge zahlten Capital- auch noch weitere Einzahlung-« in Au-Pcht zu stellen. Diese- Manöver war Insoweit geglückt, daß ein Theil der Actionaire auf Berufung einer außerordentlichen Generalver sammlung antrug, welche am 2l. März d. I. in Berti« ab- gehalten und in welcher der Antrag auf Auflösung der Gesellschaft durch Mehrheit der Stimmen vorläufig abgeworfen wurde. In zwischen hat sich das schon vorher constituirte, au- 16 Berliner Actionairen gebildete Comitö damit nicht zufrieden gegeben, sondem dem frühem Circulare vom 23. April, am 7. Mai ein zweite- an die Actionaire der Gesellschaft folgen lassen, in welchem letzter« auf die bevorstehende, von der Direktion ausgeschriebene ordentliche Generalversammlung am 30. Mai und die darin auf die Tages ordnung gebrachten Gegenstände, darunter der Antrag auf Ver äußerung oder Liquidation, aufmerksam gemacht und zum zahlreichen Besuch, oder in Vollmacht, von dem Comite rin geladen wird. Wer nicht ganz blind und taub für Wahrheit ist, wird in dieser Angelegenheit sehr bald die eben nicht fein gesponnenen Fäden einer Agitation zu Gunsten einer oder mehrerer anderen Ver sicherungsgesellschaften finden, zu welcher al-Deckmantel der Dor theil der Actionaire nur geliehen worden, dl« aber weiter nicht- st eine Speculation auf die Taschen der Actionaire ist. Verfasser kann versichern, daß er nicht da- geringste Interesse an dem Be stehen oder Aufhören der Gesellschaft hat, und wenn er die Actionaire vor jedem übereilten Beschluß warnen möchte, ist e- blo- die Liede zur Sache und eine Pflicht, die er dem Gemein wohl schuldig zu sein glaubt. Die Gesellschaft hat einschließlich de- Brande- in Memel in den 11 Jahren ihre- Bestehen- einen Verlust am Aktienkapital vo» circa 350,000 Thlr. gehabt, der fich aber um die Hälfte vermindert durch die in dieser Zeit bezahtten 176 000 Thlr. Zinsen. Nun ist dieser Verlust allerdings bedeutend; an einem Capitale von 2 Millionen und bei der Natur de- Feuer- versichrrung-geschäft- aber, wobei (die Aachen-Münchener Gesell schaft erübrigt fast jede- Jahr 300,000 bi- 400,000 Thlr.) auch die Chance eine- ebenmäßigen Gewinne- vorhanden ist, noch lange nicht bedeutend genug, um da- Auflösung-project rechtfertigen zu können. Ferner läßt fich mit anscheinender Gewißheit anmhmen, daß die stet- theuren Lehrjahre nunmehr vorüber sein werden und die Gesellschaft der Mehrzahl nach jetzt im Besitz solcher Risico'S ist, die man die guten zu nennen pflegt und von welchen nur allein Nutzen zu ziehen ist. Wäre die- nicht der Fall, so würde Montag den 28. Mai.