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gestellten scheitern, und die ebensowohl in dm unrichtigen Angaben der Armen selbst, al- in den oft au< mißverstandener Humanität eben so unrichtig ertheilten Auskünften der Personen, auf welche sich die Unterstühungsuchenden berufen, entspringen, dürften entgegen gesetzte Fälle, wie der nachstehende, wohl der Erwähnung werth sein. In einem unserer Armen - Distrikte hat eine 67jährige Witwe, die seit 15 Jahren eine kleine regelmäßige Unterstützung genoß, in Folge des sich gehobenen Verdienstes ihrer Tochter (welche Ver besserung der Armenanstalt unbekannt war und unbekannt geblieben wäre) diesen Winter freiwillig und unter bestem Dank auf die Unterstützung verzichtet. Je seltener dergleichen Beweise von RechtSgefühl — in dem vorliegenden Falle gleich ehrenwerth für Mutter und Tochter — um desto gerechtfertigter dürfte wohl diese Notiz erscheinet», diezu- steich die Absicht hat, auf die Dringlichkeit der auch j^deS Mal m Jahresbericht der Armen-nstalt ausgesprochenen Bitte aufmerk sam zu machen, den betreffenden Vorstehern und Pflegern auch unaufgefordert alle- WiffenSwerthe über ihre Pflegebefohlenen mit- zutheilen. ?. Hoffe, glaube, liebe! Da« Aug« schweift durch blühende Gefilde Und schaut entzückt der Bäume Blüthenpracht, Daß Alle- zum Gedeihn sich herrlich bilde, Erfüllt das Herz der Hoffnung Aaubermacht. Die Hoffnung ist'S, die Dir am Scheidepsade Den Wanderstad der dunkeln Zukunft reicht; Nimm ihn getrost, er führt Dich allzeit g'rade, Wenn banger Zweifel Deinen Ginn beschleicht. D'rum hoffe, steure muthig vorwärts weiter, Denn Hoffnung ist der treueste Begleiter. Wenn sich der Geist in Forschen Dill versinken, Und tiefe Dunkelheit ihn schon umhüllt. Da lächelt ihm in sein umnachtet Denken Ein freundliches, ein gottgesandteS Bild. Der Glaube ist'S, der Dir dm Weg wird zeigen. Hemmt Unergründlichkeit des Geistes Laus, Und wo deS Wissen- Fackel sich muß neigen, Da pflanzt der Glaube seine Fahne auf. D'rum glaube gleich dem Seemann in dem Wetter, Der Glaube sei Dein Leuchtthurw, Dein Erretter. L207 Drängt Leidenschaft Dein schwaches Herz zum Haffen, Laß' ad, vergieb dem Feind gleich unsrem Herrn, Der für uns All' am Kreuze könnt' erblassen — Der Heiland that es freudig, that es gern. Die Liebe war'S, die ihn an un- gekettet, Und Liebe ist'S, die noch am Grabe weint. Wenn Dich der Bruder unter Blumen bettet, Sie ist'S, die uns im Himmel wieder eint. D'rum hoffe, glaube, liebe in dem Leben, Dann wird der Geist des Herrn Dich stets umschweben. Am Pfingsttage. Karl Klaus. Vermischtes. Ein jüdischer Handlungsdiener fand, al- er vor einigen Wochen auf der Eisenbahn in Berlin ankam, Gelegenheit, seinen mit- gedrachten Koffer ausgehändigt zu erhalten, ohne daß ihm der Garantieschein abgefordert wurde. DaS benutzte er, um andern Tage- von der Gütereppedition gegen Vorzeigung de- Schein- nochmals sein Gepäck zu fordern. Natürlich fand eS sich nir gend- vor, weder hier noch auf den Rückstationen, wohin deshalb telegraphirt wurde. DaS Andrängen de- jungen Menschen nach seinem Koffer wurde dadurch um so lebhafter ; endlich aber, al- die Beamten, denen der Fall gleich verdächtig vorkam, ihm vorhielten, daß er eine falsche Wohnung angegeben, was auf einen beabsich tigten Betrug schließen lasse, gestand er ein, schon im Besitz de- Koffers zu sein, wollte sich indeß damit auSreden, eS sei ihm, da er sein Gepäck so leicht erhalten, nur darum zu thun gewesen, der Eisenbahndirection eine derbe Lektion zu geben. Der Gerichtshof, vor dem der Handlungsdiener kürzlich stand, war jedoch der Mei nung, daß dem jungen Menschen selber eine „derbe Lektion" viel dienlicher sei und verurtheilte ihn deshalb zu einer dreimonatlichen Gefängnißhaft und zu 50 Thaler Geldbuße oder zu noch einem Monat Gefängnißstrafe. Die Spenersche Zeitung schlägt vor, um die Kosten durch An stellung und Vermehrung der Telegraphenbeamten auf neuen Linien zu vermeiden, Frauen und Mädchen dazu zu verwenden. ES ist die- ein zarte- Anerkenntniß der Verdienste, welche bisher schon die schönere Hälfte de- Menschengeschlecht- sich um die rasche Verbrei tung der Neuigkeiten zu erwerben pflegte. Nachtrag zu den Aktien - Einzahlungs - Terminen der nächsten Folgezeit. (Bergt. S. LISI d. Bl. auf 1855,) f-f Bi« I. Juni 1855, Abend« ... Uhr. Nachlieferung II. mit 1'/,» denWild-nfel« - HLclenIdorftr St-infohlmb-u - Verein zu Wildenfel« betreffend. fTilt nur den 9 Stück Jnterim«-Lclien, welche Einzahlung II. mit,1 ^ dj« zum 3. März 1855 nicht leisteten und darum jetzt 3>pk Eonvenlionalstrafe mit erlegen müffezi.i 1151. Bi« 2. Juni 1855, Abend« ... Uhr, Einzahlung HI mit I 4>, dkn^Wd->ffstz-K<rrtfM^rser,G,ei^hlzr,bau-P««i'' i» Wild.nfol« betzrff-,d, ,fJj» Awickau an Herrn Kaufmann E. Wlh. «sengel M InHeiMg M Htrtn Kauf mann und Lotterie-Hquxtcollettfur Heiar. Seyffert.j altove-Lieler . . . . Lerlio-^obLlt . . . . Lsrlill-8teUiovr . . . Lölo-Illioäeoer. . . . krisär.-Wilk.-?lonä- d»ka l,siprix-vre8Üller . . l.odsu-LiULuei' . . . N»gäed.-l,«iprisser . 8äet»s.-8»^er8eds . . 8»ebs.-8ekle8isede l^ürioxüed« . . . . LhE-pwlDer am 26. Mai. 8r. 6elä. — 123'/. 143 15«»/, 1 144 t 203 t r 40'/, 312 78'/. -78'/. 100'/, 100'/. 107 ÜLllli seriell ote. ^oti.-ves«. l,soäe»d. krauosetiv. Saukact. l,it. X. . . So. ,l,id. 8. . . Weimar. 6»ulL-^est«o I,it. X. . . 60. I,it. 8. . . Wiener 8snIc-?ioteo Ossterr. 5H Uetall. ,, 1854 er I,oo8e 1854erIVatioval-^al. 8r. ISS'/. 116 102 80 64'/- 81'/« 68 6e1ä. r US'/« r»-/. 8l «»-Wirft ««tpzi-er L)«l- «»» Vr«d»pteph«m» Sonnabend- am 26. Mai 1855. jDiePreise sind hezügl. »)deS OeleS auf 1 LtipzjgeDHandelS-Eentner, d) des Getreide- auf 1 Preuß. Mispel vän 24 Preuß. Scheffel, e) dev velfaat auf L,DveSd§et.Och.effel und ä) des MpirlttB. auf L Orhoft L 14>400 pCr.HMlS, d. i./M Preuß. Ouapt geZchtzt.) Nüböl looo: 47 MMefe, i lA*/« Geld; p. Sept., Dkt.: 15-/.*, »e., U'/, bezahlt ; p. 0a., Nov.: 15'/, ^ »r. Leinöl loeo: 15^/» «ss Br. Mohnöl loeo: 20'/, «ss Br. Weizen, 87 T, weiß, loeo: 98«ssBr.; 89 T, braun, reell, äo.. 97'/, ^ Br., 96 und 97 «ss bez. Roggen, 84 Ä, Landwaare, loeo: 74 «ss G. z Mmärk., leichtere Waare mit Maß-Ersatz bi- 84 Ä, äo.: 73'/, und 74^ bez. z 84 T, Aitmärk., reell, äo.: 75 «ss bez.; 84 Ä, Meckleub., äo.: 77 «P Br., 76'/, «ss bez.; p. Mai, 8^ S, Märk., mit Maß- Ersatz bi- 84 Ä, 75 «ss Br. und bez. Gerste, 71 T, loeo: 51'/, »P Br., 51 «ss bez.; 74 T, äo.: 54 und 54'/, «ss bez. Hafer, 50 8, loeo: 31 «ss Br. Spiritus loe«: 47'/»«^ hez., 47 «ss G. '^ , «.. j. . u . 4'1 Lk 1k KageAbalmder. DaM»fwa»««-AbfahrtÄ» »ou Leipzig a«S: i. Rach Berlin, ingl. nach Frankfurt a,/O^ und nach,Strttin. (^) über Göthen: 1)MrgnS5U. Schnellzug,'bei. ln WägencWel. erhöhetem, inWagencläffi 11. unv M. tcher unverändertem Fahr preise; 2) Nachm, rt»/, U. und S? Abds 5'/, U: letzter Zug, mit Uebernachten in Wittenberg ll,«ipr^-I»gä. HLdab?); (8) über Röderau: 1)Mrgn-5N.; 2)Nachm.2'/^tt,'