46 Peru. Eine Correspondenz aus Berlin in Nr. 69 der Köln. Ztg. berichtet über eine Warnung der preußischen Negierung vor der Auswanderung nach Peru, die man unter den jetzigen Umständen billigen muß. Nach der Verjagung des Präsidenten Prado streiten sich mehrere Candidaten um die Präsidentschaft, so daß Peru wie der ganz in die Bahn der Revolutionen eingelenkt zu haben scheint; ferner, und dies ist das Haupthinderniß, werden dort die Land reisen in das Innere zu Revolutionszeiten schwierig, ja, oft Mo nate lang für größere Expeditionen unmöglich, da dann die Maul- thiertreibcr nicht mehr nach der Küste kommen und ihre Thiere im Gebirge verstecken, aus Furcht, sie möchten von den Truppen oder bewaffneten Banden weggenommen werden. In den von jener Correspondenz erwähnten amtlichen Nach richten wird aber die zeitige Lage der Colonisten in Uonuxu eine „traurige" genannt, was auf einem Jrrthume beruht, dem ich als ursprünglicher Gründer und früherer Bewohner jener Colonie ent gegentreten muß. Im vergangenen Jahre kamen vom Amazonen strome drei Dampfer nach Llairo (in der Nähe der Colonie), deren Chef, Präfekt Arana, einen officiellen Bericht über diese Reise an die peruanische Regierung abstattete, wovon das „Ausland" (Nr. 33) einen Auszug veröffentlichte. In diesem Auszuge heißt es: „Der erste bewohnte Ort ist die tyroler Niederlassung am ?Wu/.u. Sie liegt etwa acht Leguas vom Llairo entfernt. Vom Uoruxu führt jetzt eine nach peruanischen Begriffen „prächtige" Straße nach der Provinzial-Hauptstadt Huannoo, die durch einen schmierigeren Saumpfad mit der berühmtesten aller peruanischen Bergstndte, mit 6erro cke kaseo, die nächste Verbindung unterhält. Wie man sieht, liegt also die übel beleumundete tyroler Colonie auf der Hochstraße, die vom Stillen Meere nach dem Amazonen strome führt. Arana beschreibt den tyroler Ort in einem blühen den Zustande. Der tyrolische Kaffee und Tabak gehen zunächst nach klrmnueo, dann nach 6erro, ja, sogar nach Lima, natürlich stets auf den Rücken von Maulthieren. Außerdem werden Reis,