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2186 nicht allein unsere- verstorbenen Königs würdig, sondern daLlby auch für alle Besucher dieser Gegend an einen Puuctz zu setzen, daß man von da den größten Ltzeil unser- L<stu-a»d«4 übtzchtz« könnte!! Wäre ich der rechte Mann, wie man zu sagen pflegt, dann würde ich unbedingt zur Beisteuer zu einem solchen Denkmale auffordern. Doch ich glaube sicher, daß eS schon hinreichend ist, unser auf Wahl und Schönheit bedachte- Publicum auf die Sache aufmerksam gemacht zu haben. . . lz. Leichte Ducaten. De» Handwerker, der in Ihrem geschätzten Blatte Nr. 138 den Unfug de- Bezahlens von Verbindlichkeiten mit leichten, d. i. schlechten Ducaten rügt, hat ganz Recht, wenn er diese Unsitte, die sich leider schon seit langen Jahren auf Handelsplätzen eingeschlichen hat, branduMkt, Um diesem eingebürgerten Uedelstande zu steuern, möchten unsey- Bedünken- folgende Mittel die zweckmäßigsten sein: 1) j Dpß sich Jedermann, sei. er Kauf- und Handel-maun, oder überhaupt Geldempfänger, fortan weigerte, Goldstücke, die nicht vollwichtig sind, m Zahlung anzunehmen, waS vermit telst einer wohljustlrten Goldwaage leicht zu bewerkstelligen wäre; 2) daß die öffentliche Stimme Jeden, der sich von jetzt an einer derartigen Zahlung-weise schienen würde, mit dem rechten Namen kennzeichnete. E- giebt aber, Gott sei Dank, in Leipzig noch Leute genug, die sich einer solchen, ihre Nebenmenschen drückenden Handlungs weise schämen. Schreiber diese- kannte unter Andern einen höchst achtbarm Mann, den er zum Muster von Uneigennützigkeit auf führen will. Es war der verstorbene Professor vr. Hermann. Dieser bezog nämlich seinen Gehalt in sächsischem Gelbe zu einer Zeit, wo der Thaler einen Groschen Aufgeld gab, bezahlte aber alle seine Rechnungen stet- prompt und in gleicher Münz^e, ohne Agio abzuziehen. So sollte e- ein jeder Ehrenmann halten. N Ueisepläne. Bei dm herannahenden Pfingstfeiertagen, wo die Bewohner Leipzig- gern größere oder kleinere Reisen unternehmen, erlaubt sich Einsender diese-, vorzüglich auf eine Partie nach Zittau mit seiner schönen Umgebung, dem berühmten Oybin, die Lausche, JohnSdorf und dessen Steinbrüche u. s. w. aufmerksam zu machen, während Zittau selbst da- neue RathhauS und vieles Andere Interesse ge währende bietet. Die Pasthöse entsprechen allen Anforderungen, und sind stet- Geschirre zu den entfernteren Partien vorhanden. Mu-Dchg stue- Grenadiuvs der alt« Kaisergardo mit verkauft, der an den in der Schlacht bei Lelpzka empfangenen Wunden im No- vembetz de- JatzrZ- 18tzst in Lippstadt verstpch« war. Der alte Grenadier hathtz nach jeher Schlacht dm Namen derselben auf den Kolben de-Gewehr- geschnitten. Der Kolben war bedeckt mit Namen, htz-r denen der kaiserliche Adler mit der Namens-Chiffre Napo- lrotrS prangte. Der A. A. A. wird aizS Marseille geschrieben: Neulich ging ich auf dem sogenannten EoGn de Bonaparte, welcher hart an den Berg stößt, auf dem der berühmte Wallfahrtsort Hotre vamo 6e la Aaröe gelegen ist, spazieren, da bemerkte ich eine junge, schöne, sehr elegant gekleidete Dame, welche diesen Berg Hinaufstieg, mit eiyy Wachskerze» in der Hand und barfuß. Sitz wallfahrtet» zu der Statue der heiligen Jungfrau, welche sich iw der dortigen Ca pelle befindet, um ihr Dankgebet zu verrichten für die Rettung ihres ManneS, eines Capitains im 7. leichten Regiment, welcher bei der Affaire von Malakoff zehnfach verwundet, als todt geglaubt auf dem Schlachtfeld gelassen, dann von den Russen nach Se- bastopol gebracht und mit der zärtlichsten Sorgfalt von ihnen be handelt wurde, so daß er jetzt vollkommen hergestellt ist. In dm Briefen, welche er an seine Frau schreibt, findet er nicht genug Ausdrücke, um die ausgezeichnete Behandlung zu loben, welche die russischen Officiere ihm im reichen Maße spenden. Ev sagt unter Anderen, daß er als Reconvalesomt sein Essen aus der Küche des General- Osten-Sack« erkalte. Die Engländer werden ebenfvll- human gepflegt, aber im Allgemeinen kühl, ohne die geringste Sympathie behandelt. Die Times vom 16. Mai bringt nachstehende steifleinene Aeuße- rung zu Wege: „WaS hätte sich die Welt viel darum zu kümmern, wenn Rußland für ewig in Verruf gethan wird? In kurzer Zelt werden wir Hanf, Talg und Dielen au- andem Gegen den beschaffen und Rußland der Barbarei überlaffen, auS dev es eben angefangen, sich emporzuarbeiten." — ES ist 'ne alte Ge schichte, die Geschichte von dem Fuchs, der die ihm zu hoch hän genden Trauben für sauer erklärt hat. Doch bleibt sie ewig neu, und wem sie just pasfirt, dem ist - nicht einerlei, auch wenn ev von seinem Baumwollenballen oder von seiner Opiumkiste noch so großthuend herabfieht auf „Hanf, Talg und Dielen" jene- „bar barischen" Reichs, welche- durchaus nicht klein beigeben will, und dem die Westmächte der Civilisation bi- jetzt nur« durch die gütige Vermittelung jene- humanen Tataren sein Fett haben geben können. „Hätte ich nur einen einigermaßen leidlichen Bauch", sagt Fallstaff, „so wäre ich schlechtweg der rüstigste Kerl in Europa: mein Wanst, mein Wanst, mein Wanst ruinirt mich!" (B. Z.) Vermischtes. Hannover. Auf der. dieser Tage in Böttchers Schenke abgg, halten« Antiquitäten - uud Kunftauction ist unter Andern» auch die Briefmappe de- Kaiser- Napoleon nebst einem leinene« großen Ta- schmtuche, gezeichnet N. mit einer Krone, zum Verkauf gekommen. Beide Theile sind auS dem Wagen de- Kaiser-, der von den Preußen nach der Schlacht bei Waterloo erbeutet wurde. Sie tragen den Stempel der Echtheit an sich. — Eben so wurde eine Eine in de- Worte- verwegenster Bedeutung „ o ch si ge" Wette spielt seit dem IS. Mai in Lyon. Diese zweite Stadt Fraukreich- besitzt, wenn nicht de» größten jetzt, letzend« Eisen-, doch Fleisch fresser. Claude RalliS heißt er, und um Ist,WO Franc- hat er gewettet, binnen 1- Tagen einen ganzen Ochs« aufzueffen unter der. Bedingung, daß ein geschmackvoller Kochkünstler ihm denselben als, Braten, Beefsteak-, Ragout- u. s. w. mundgerecht mache. Geil dem Ist. Mai, wie gesagt, ist er mit der Eiunahrm d,S für ihn in die Pfanne gehauenen Ochsen beschäftigt, und eS ist nur Schade, daß der tapfere Maulheld dazu nicht jenen Pariser Fastnacht-vchsen gewählt hat, der mit dem Namen „Sebastopol" beehrt worden zur SatiSfaction der Nation, die „so oft man ihren GeniuS begreift und sie gut geleitet wird, stet- die große Nation sein wird." WW Setriebs-Vebersicht der Äönigi. Sächsischen Htaats-Eifenbahnen vom Mo«at April ISS5. Bahnlinien. Personenbeförderung. Güterbeförderung. i Total« Einnahme. Personen- zahl. ^ Personengrld. Nebenein- nähme vom Personen verkehr. B 1 e h nach Lilgut. 1 Rach den Normal- Frachtsätzen. Rach Wagen ladungen in ermäßigter Kracht, und vfreücharl,* Sätzen. Znfnmme». 1 ) Krachtbetra-, 4 Eeipr.-Zwickau-Hofl (einschl. d.Kohlenbahn) » Chemnitz-Riesa. . Dresden-Vodenbach Dresden-Görlitz . Summa. . 54,490 19,148 23.583 87,293 33,37V 7,008 6,258 16,574 1. L4„ >2,7 1198 134 351 372 >8,. 23„ 2V.« Stück. 45 121 5 50 «tnr. 0.,z 6„« 0 »o 122,zu Wagen. ladun- gen. 62 87 110 Keolner. 10.V20,o. 1363,o, 2578,oo 58I2»§o j UpUner. 174.87«,,, 74,84«,„ IO,.944,„ I-U.804,.« LfMner. 654,914.«, 188.410,,. 32,320.«, 111.521,00 Seotner. 84-,509,«o L61,424,.o 136,844,0 239,360 oo - ^ 100,051 21.502 17,482 25,051 7;. 12,o 2V„ , a-- 134,628 28.645 24 093 40,998 >2.0 «l,, IH9 14.. 1st->S14, 2057 n,. 221 122,7d 307,. «.«74,., 987,165,-s 1,481,138,0V 164,087 20„ 228,366 s» I.-