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2058 sion-hauseS al- MissionSseminars, von welchem die gottbegeisterten Sendboten unter die Heiden au-gehen sollen, wobei er nicht unter ließ, auf die Pflichten der Lehrer und Lernenden hinzuweisen. Dieser Redner ließ durch seine begeisterte Rede einen Älick in seine tiefe Kenntniß der Bibel und der Heilslehren thun. Er stellte so zu sagen mit großer Beredtsamkeit mehrere Bilder neben einander, welche der Künstler nicht bloS mit reicher Phantasie, sondern auch mit großer Sachkenntniß, Fleiß und Liebe erdacht und auSgeführt hatte. Herr vr. Ahlfeld endlich suchte in seiner bekannten, herzge winnenden Weise die Lheilnahme deS Publicum- für die heilige Sache der Mission zu gewinnen und führte in der Hauptsache den Satz näher au-, daß der, welchem gegeben worden, auch wieder zu geben verpflichtet ist, daß wir nicht bloS nehmen, sondern auch geben sollen. Sehr treffend wies er darauf hin, daß gerade Leipzig, weil es in seinem Verkehr nicht auf die engen Grenzen seiner Mauern verwiesen, sondern eine Weltstadt sei, auch die Ver pflichtung habe, sich vorzugsweise an der Sache der Mission unter - den Heiden zu betheiligen. — Doch hiermit muß ich meine Andeutungen schließen und thue eS mit dem aufrichtigen Wunsche, daß das Wirken des Missions hauses ein für alle Zeit gesegnete- sein möge. — a — 50jähriges Amts - Jubiläum. Am Abende des 14. Mai 1855 feierte einer der ältesten prakti schen Juristen Leipzigs, Herr Kreis-Steuerprocurator 51. Friedrich Adolph Kretschmann (geb. zu Leipzig am 1. Juni 1782), im Kreise von ihm dazu eingeladener Gönner und Freunde die Wieder kehr de- Tage-, wo vor 50 Jahren bei dem Stadtmagistrate zu Leipzig, vermöge der Selbigem unterm IS. August 1711 ertheilten Committive*), er sein erste- öffentliches Amt — das Notariat — *) Abgedruckt in Vogels Leipz. Annalen S. 1646 u. 1047. erlangte. Außer vielen Einzelnen hatten auch mehrere hier bestehende Gesellschaften und Corporationen, namentlich der Advocaten-Verein, die Fraternität der Notarien, die Deutsche Gesellschaft und die HeSperia den Jubilar al- ihr Mitglied, die Nievlaischule aber ihn al- ihren Zögling und das Collegium der Juristenfacultät als ihren Justitiar theilS schriftlich, theilS mündlich beglückwünscht. Der Jubilar erfreut sich noch frischer Kraft deS Geiste- und de- Körper-, und schließen wir unseren kurzen Bericht mit dem aufrichtigen Wunsche, daß ihm der Herr noch einen langen und segensreichen Lebensabend Im Kreise seiner theuren Angehörigen und Freunde gnädig gewähren möge. Zum Vortheilc der Thcater-Pensionsanstalt wird Freitag am 18. Mai eine neue Oper: „Der Erbe von Hohenegk", tn Scene gehen. Der Componist, ein Sohn de- bei den älteren Theaterbesuchern noch in gutem Andenken stehenden Baritonisten Hauser, ist ein Schüler Mendelssohn-, Haupt manns und David-, seiner musikalischen Erziehung nach ein Leipziger. Seine Oper soll nach der Stimme kompetenter Richter, die sie kennen, reich an zündenden Melodien sein. Be schäftigt sind darin unser stet- gern gesehener Liebling, Frau vr. Günther-Bachmann, die Herren Schneider, Brassin, Behr, Stürmer u. s. w. Statt de- schwer erkrankt.« Fräu lein Wagner wird Fräulein Andre vom Hoftheater in Dessau die Partie derselben singen. Ader mehr als Musik und Besetzung bürgt der stet« rege, unermüdliche, unerschöpfliche WohlthätizkeitS- sinn de- Leipziger Publikums und seine sprichwörtlich gewordene Anhänglichkeit an die alten Mitglieder seines Stadttheater- und die liebreiche Sorge für die nicht sorgenfreie Zukunft mancher Künstler, die ihr halbe- Leben dem Vergnügen de- Publicum- geopfert, für ein volle- Haus, da- dem Fonds äußerst noth thut. * * » ' Am HtmmelsahrtSseske predigen zu St. Thomä: Früh 8 Uhr Herr 54. Wille. Mitt.»/,12Uhr Herr 54. Valentiner. Vesper 2 Uhr Herr Stud. Bräutigam, zu St. Nicolai: Früh 8 Uhr Herr 54. LampadiuS. Vesper 2 Uhr Herr 54. Gräfe, in der Reue« Kirche: Früh 8 Uhr Herr 54. Schneider. Vesper 2 Uhr Herr 54. Holtsch. zu St. Petri: Früh 8 Uhr Herr 54. Naumann, Commu- nion, r/,8 Uhr Beichte. Vesper 2 Uhr Herr 54. Selle. zu St. Pauli: Früh 9 Uhr Herr v. Liebner. Vesper 2 Uhr Herr 54. Zille, zu St. Johanni-: Früh 8Uhr Herr 54. Kritz. zu St. Georgen: Früh 8 Uhr Herr 54. Hänsel. Vesper */,2 Uhr Betstunde und Examen, zu St. Jacob: Früh 8 Uhr Herr 54. Michaeli-, katholische Kirche: Früh 7 Uhr Frühmesse mit Altarrede. Vorm. 9 Uhr Hochamt, dann Predigt (Herr Kaplan Dreßner). Nachm. 2 Uhr feierliche Vesper, reformirte Kirche: Früh -/«SUHr Herr Pastor Howard, deutschk. Gemeinde: kein Gottesdienst, in Connewitz: Früh 8 Uhr Herr 54. Selle. — Motette. Heute Nachmittag 2 Uhr in der Thomaskirche: Ich hebe meine Augen auf rc., von Richter. Preiset Gott rc., von Schuster. Kirchenmusik. Morgen früh 8 Uhr in der Thomaskirche: Hymne von L. Spohr. Leipziger Oel- und Prodaete«ha«del--BSrse Dienstag- am 15. Mai 1855. sDiePreise find bezügl. ») de- Oele- auf 1 LeipzigerHandelS-Centner. b) des Getreides auf 1 Preuß. Mispel von 24 Preuß. Scheffel, o) der Oelfaat auf 1 Dresdner Scheffel und ä) de- Spiritus auf 1 Orhvft L 14.466 pOt. Tratte-, d. i. 186 Preuß. Quart gerichtet.j «üböl loeo: IO'/, «k »riefe, 1«'/' «s Selb; p. Mai, Juni: 16«/« «k «r.; p. Gept., Oct.: 15-/, «k Br., 15'/, ^ bezahlt; p. Ott., Rov.: IS*/, ^ und bez. Leinöl loeo: 15-/« Br. Mohnöl loeo: 20»/, Br. Weizen, 87 L, braun, mit Maß-Ersatz bi- 89 Ä, loeo: 95 «ss Br/ und bez.; 89 T, braun, reell, äo.. 95 bez. Roggen, 84 S, Märk., loeo: 73'/, Br.z 84 T, Mecklenb., äo.: 751/, Br. Gerste, 71 T, loeo: 50 «ss bez.; 74 T, äo.: 54 Br. Hafer, 50 T, loeo: 31 «ss Br. Spiritus loe§: 45 bez., 45i/« «ss G. »>> > L,e1p»lM«r WSr»« am 15 54ai. Liseobsdu-^etien. vn. 6elä. Oank-^otivn ete. 8r. 6elä. ^ltooa-Lieler .... öerlin-5otialt .... 120-/. 139 120 >38'/« 156'/« 5uk.-ve88. 4.»väe8d. 8rauosed^v. 8ank»ot. — 1S3 8er1in-8ceUinvr . . . — l.it. . . — 114 Ovln-Ilünäener. . . . — 137'« äo. 4>it. 8. . . — 112'/, 4.eiprix-I)ie8äoer . . 198"/. 198'/« Weimar llauk-^oUeo 101'/, 101 4.5bau-2ittauel' . . . 40'/. »«'/. Wiener 8aok-5ioten 7»'/. 79'/. 62-/« m»xäeb.-4.sipriger . — 299'/, Oeaterr. 5K IUetall. «3'/. 8äek8.-8a^er8eke . . 78»/. — ,, 1851er 4.0080 80'/. 86 8«ek8.-8ekle8is6li6 . »09'/. — 1854er 5l»riooa1-^ll1. 67'/« 66-/« I'künivgiseke .... 102'/, 162 kroosa. krawion-^nl. 167 Tages Kalender. 2 Stadt-Theater. Mittwoch den 16. Mai kein Theater. Donner-tag den 17. Mai(I.AbonnementSvorstellung): Gamont. Trauerspiel in 5 Acten von G ö the. Egmont — Hr. Wenzel vom Stadttheater zu Danzig ; Klärchen — Frl. Claus vom Hoftheater zu Braunschweig, al- Gäste. Auf Anordnung de- Stadtrath- wird da- hiesige Stadttheater vom 1. Juni d. I. an auf 3 Monate geschloffen und wird daher da- Sommer-Abonnement die-mal nur 25 Vorstellungen um fassen, zu welchen Unterzeichneter ergebenst einladet. N. Wtrstag. Sommertheater i« Gerhard- Garte« Heute Mittwoch den 16 Mai: Gt« Aach-, oder so säl«gt ma» Gabe». Posse mit Gesang in 3 Acten von Karl Jni'n (Guigno). Musik von Kapellmeister C. Binder. Anfang 6 Uhr.