4k 85 ZK Stanley hat durch die Art, in der er seine Reise aus- sührtc, bahnbrechend gewirkt, denn erst von seinem Auftreten in Afrika an beginnt die energisch durchgeführte Erforschung Afrikas. Alan war bis dahin, hauptsächlich seit der jüngsten Epoche der Ncubelcbung der Asrikaforschung, dem Vorbilde Livingstones folgend gewohnt, Reisen unter großer Rücksicht- l, nähme—aus—die Eingeborenen und deren Launen zu unter- nehmen. Unendliche Zeitverschwendung und vielfache Miß erfolge ergaben sich daraus. Stanley führte ein anderes System ein, welches, was allerdings zugestanden werden muß, viele bedauernswerte Auswüchse zeitigte. Er ging mit einer Rücksichtslosigkeit ohne gleichen auf sein Ziel los; wo alle Versuche friedlicher Lösung scheiterten, brach er sich mit der Flinte Bahn. Es erhoben sich Stürme der Entrüstung, man warf Stanley unnützes Blutvergießen vor, da man ge wohnt war, daß alle Reisenden, besonders englische, man möchte fast sagen mit Thräncn in den Augen an ihre Arbeit gingen, wenn sie daran dachten, daß cs möglicherweise zu Blutvergießen kommen könne; wenn auch oft genug ein ge höriges Maß Heuchelei dabei unterlief. Bisher galt Livingstone als Typus unter den Asrika- reisenden, und nun war es mit einem Riale Stanley. In den folgenden Jahren 1873—1874 ging Stanley zum lctztenmale in seiner Eigenschaft als Berichterstatter im Dienste des „New Aork Herald" nach Westafrika, wo er als solcher den englischen Aschantikrieg mitmachte. Auch diesmal zeichnete er sich in seinem Berufe aus, ohne aber daß er Ge legenheit gehabt hätte, über diesen hinaus etwas von Be deutung zu leisten. Unmittelbar nach Beendigung des Feld zuges schrieb er ein Buch: Kumasst und Magdala.