fand er sich wieder in Bambarra, wo ihn eine vernachlässigte Wunde am Schienbein beinahe vier Monate ans Bett fesselte. Im Februar 1871 drang er wieder weiter nach Westen vor und erhielt von Eingeborenen die Nachricht, daß der Luallaba einen großen Bogen nach Westen beschriebe. Er harte nun die Absicht, diesen Fluß weiter zu verfolgen, und gelangte im März bis zu der jetzt allgemein bekannten Haupt- handelsniederlassnng der Araber, Niangwc, am Luallaba. Wegen eines grauenhaften Blutbades, welches seine arabischen Begleiter dort auf dem Markte unter den ahnnngslosen«Ein- gcboreneu anrichteten, wandte er sich voll Abscheu von seinen arabischen Begleitern und kehrte nach Westen zurück, im Oktober 1871 Ujiji am Ostufer des Tanganika erreichend. Livingstone hatte die Gewohnheit, wenig und in den letzten Jahren überhaupt keine Nachricht mehr von sich zu geben; so kam es, daß schon im Jahre 1866 die lügenhaften Nachrichten über seinen Tod, welche ehemalige Diener Living- slones verbreiteten, derartige Besorgnis über sein Schicksal erregten, daß 1867 von England aus eine kleine Expedition unter Livingstones ehemaligem Begleiter, Aoung, nach der Osiküste gesandt wurde, um über sein Schicksal Nachforschungen zu halten. Dornig gelangte bis zum Nyassa, wo er sich über zeugen konnte, daß Livingstone die Länder, in denen er an geblich ermordet worden sein sollte, längst glücklich passiert hatte, und so war der Zweck der Expedition erfüllt. Bald darauf langten Briefe von dem Forscher aus Bemba in England an. Von da an hörte man überhaupt nichts mehr von ihm. Endlich entschloß mau sich im Jahre 1872 in England, abermals eine Hilfsexpedition auszusenden, welche vorzüglich ausgerüstet unter Dawson, Heim und Livingstones Sohn, Oswell, im Februar 1872 von England abging. Ehe dieselbe jedoch Bagamoio verlassen hatte, traf die Nach richt an der Küste ein, daß Livingstone noch lebe. Der Über-