-4Z 196 Zs— durchaus fernstehe, und im nächsten Absatz eines seiner Werke wiegt er sich mit behaglicher Breite in wissenschaftlich sein sollenden Erörterungen. Seine ungeheuren Erfolge scheinen ihn mit Blindheit geschlagen zu haben, sonst hätte er längst erkennen müssen, daß er sich damit vollkommen bloßstellte und überall berechtigten Widerspruch hervorrief. Vielleicht dachte er aber über diesen Punkt wie Goethe: „Gegen Kritik kann man sich weder schützen noch wehren; man muß ihr zum Trutz handeln, und das läßt sie sich nach und nach gefallen." Nur mit dem Unterschied, daß sie sich nie gefallen lassen wird, was Stanley ihr in wissenschaftlicher Beziehung bietet. Stanley hat sich nach seiner ersten Reise einige Fertigkeit in geogra phischer Ortsbestimmung angeeignet und mit vielen Details versehene Karten herausgegeben, deren Wert aber schon des halb ein sehr fragwürdiger ist, weil er nie Erläuterung der gewonnenen Resultate giebt und alle Positionen ohne Nach prüfung selbst ausgerechnet hat. Es ist daher jede Kritik derselben, soweit nicht Vergleiche mit vertrauenswürdigeren Arbeiten anderer möglich sind, ausgeschlossen. Auf Stanleys Karten hat man durch Vergleiche mit zahlreichen anderen große Unrichtigkeiten nachgewiesen, und das hat seinen Ärger in ganz besonderem Grade erregt. Die armen Kartographen stehen deswegen nicht in Gunst bei ihm. „Ein Kartograph ist der größte Sünder, den es giebt", meint er einmal in seinem letzten Werke. Er ist erbost darüber, daß die Kartographen Details seiner Ausnahmen geändert hatten (es handelte sich um den Viktoria Njansa). Er bemerkt dazu: „Ich thue das mit den: schmerzlichen Bewußtsein, daß irgend ein dummer (!) eng lischer oder deutscher Kartograph aus Laune oder Unverstand (!) das Becken des Viktoria Njansa vielleicht innerhalb der nächsten zehn Jahre 500 oder 700 Kilometer weiter nach Osten oder Westen, nach Norden oder Süden verlegen und unsere Arbeit vollständig verwischen wird. Indessen tröste ich mich damit,