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sich nie wieder so reich gefühlt habe, wie mit jenem Six- pence in der Tasche. Ganz Denbigh und Sankt Asaph hätte ich kaufen mögen, sagte er. Die Lebhaftigkeit, nnt welcher dieser unbedeutende Vorfall, der bei einem anderen Kinde kaum eine Spur der Erinnerung zurückgelasscn haben würde, in Stanleys Gedächtnis haftete, zeigt, wie sehr der arme Junge alle Freuden der Kindheit in seinem Gefängnis entbehren mußte. Nur ein gutes hatte diese Abgeschlossenheit, er gewöhnte sich ans Lernen und Nachdenken, in einem Grade, wie es unter anderen Umständen nicht hätte geschehen können. Den alten Schulmeister schien schließlich, trotz seiner anscheinenden Härte, die außerordentliche Intelligenz und die düstere Energie seines Schülers zu rühren. Er ging zu dem Schlächter meister, Johns Onkel, erzählte ihm von den außerordentlichen Fähigkeiten des Jungen und meinte, die Familie müsse für den Knaben etwas thun, um ihn in der Well vorwärts zu bringen. Die Familie hielt eine Beratung, und eines Tages nahm ihn eine Tante, seiner Mutter Schwester, welche eine Farm mit einem Wirtshause besaß, aus dem Arbeitshause zu sich. Dort mußte John Schafe hüten. Es war dies im Jahre 1856. John Rowland war damals fünfzehn Jahre alt. Aus jener Zeit existiert ein Daguerreotyp von ihm, es zeigt einen pausbäckigen Jungen mit hartem Blick und einem energischen Kinn, bekleidet mit einer Wollweste und einem großen, weißen Hemdkragen. In der Physiognomie jenes Knaben kann man leicht den Stanley von später erkennen. Für einen Schäfer fühlte sich John Rowland aber zu bedeutend; er hatte eine zu gute Elementar-Erzichnug ge nossen, um sich mit diesem Beruf zu befreunden. Blau be schloß daher, ihn anderweitig unterzubringen, bei einem Vetter seiner Mutter, namens Moses Oven, Lehrer in Mold, und zwar in der Eigenschaft eines Lehrgehülsen. Bald aber zeigte sich, daß der junge Hülsslehrer besser in