177 zs— von Sansibar zum Kongo in Kapstadt den Vorsteher der englischen Kirchenmissions-Anstalt um die Erlaubnis ersuchte, deren Dampfer „Peace" gegen Bezahlung benützen zu dürfen, sagte der geistliche Herr: er bedauere sehr, daß er sein Schiff nicht einem Manne leihen könne, dessen Leben vor Gott ein verruchtes, von dessen Handlungen jede eine That der Grau samkeit sei. — So dachten die Missionare von dem unbarm herzigen Manne, der mit frommem Augenverdrehen ihre Hilfe zur Civilisation und Bekehrung der Afrikaner bei jeder Ge legenheit in Wort und Schrift anrief. Mit diesem Bescheid langte Stanley in Leopoldville an, wo zufällig der Dampfer „Peace" vor Anker lag. Er merkte natürlich sofort, daß die dortigen Missionare von dem Entschluß ihres Oberen in Kapstadt noch keine Kenntnis hatten, trat deshalb, ohne des ablehnenden Verhaltens desselben zu erwähnen, mit ihnen in Unterhandlung und mietete schließlich das Schiff für eine hohe Summe. Inzwischen kamen Briefboten von der Küste. Stanley, der, wenn es das Erreichen eines Zieles galt, kein Mittel scheute, nahm alle an die Mission gerichteten, ihm verdächtig erscheinenden Briefe, an sich und ließ sie erst abgeben, als er langst mit dem Dampfer auf dem Kongo schwamm. Die Besitzer des „Henry Read" weigerten sich aus ähn lichen Gründen wie der Vorsteher der Kirchenmisston, ihren Dampfer Stanley zu überlassen. Alle Unterhandlungen des wegen scheiterten. Stanley mußte schließlich die Dienste des Kongostaates anrusen und ließ den Dampfer durch dessen Vertreter mit Gewalt in Beschlag legen; natürlich zahlte er für die Dauer der Benutzung einen sehr guten Preis. Stanley hat den Sachverhalt in Bezug aus diese beiden Dampfer anders dargestellt. Aus Major Barttelots hinter- lassencn, nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Tagebüchern haben wir den Verlaus dieser Begebenheiten erfahren. Im letzteren Falle ist Stanleys Verhalten wohlangebracht gewesen. Reichard, Stanley. 12