—-O 167 Zu fluß unterworfen. England hätte damals vieles oder beinahe alles thnn können, die Mahdibewegung im Keim zu ersticken, aber seine angestammte Politik des Zauderns wurde von der Unentschlossenheit des damaligen Premierministers Glad- stone unterstützt. Bis dahin hatte man in Europa die Vorgänge im Sudan zwar mit Interesse verfolgt, allein man kümmerte sich kaum um die einzelnen dabei beteiligten Europäer, welche, nur im eigenen Interesse handelnd, dort Anstellung genommen hatten. Es war große Gleichgiltigkeit eingetreten, nachdem Gordon Pascha gefallen und Lupton und Slatin in der Ge fangenschaft des Mahdi verschollen waren. Erst I)i-. Junkers Berichte über Emms Lage ließen erkennen, daß dort im fernen Sudan ein Mann eingeschlossen war, der unsere Teil nahme wohl verdiente. Als er schließlich selbst die Hilfe Europas anrief, sollte seine Bitte nicht unerhört verhallen. Es gab zu jener Zeit kaum ein Thema, das so vielfach und un ablässig in der Tagespresse verhandelt wurde, wie das Schicksal Emins. An: meisten Interesse zeigte sich für Emin in England. Man war sich der moralischen Schuld bewußt, welche man durch die unglückliche Gladstonesche Politik mit der Preisgabe des Sudan auf sich geladen hatte. Der Plan, Emin aus seiner hilflosen Lage zu befreien, tauchte auf. Aus politischen Gründen durste sich die englische Regierung amtlich nicht mit der Angelegenheit befassen, doch unterstützte sie die daraufhin gerichteten Bestrebungen. Im Herbst 1886 wurden zwei Briefe Emins in den ,Mm88* veröffentlicht, in welchen er seine schlimme Lage schilderte und um Hilfe bat. Sogleich trat der unternehmungs lustige und kapitalgewaltige Sir William Makinnon auf den Plan, damals Leiter der englisch-ostafrikanischen Kompagnie. Er erklärte, zur Organisierüng"Äner "Expedition bereit zu sein, zum Zwecke des Entsatzes von Emin Pascha. Makinnon