4Z 165 ZK erst aufmerksam, als man durch Berichte anderer Reisender, besonders Junkers, von den hervorragenden Leistungen Emins erfuhr. Als der Sudanaufstand schon in Hellen Flammen loderte und alle anderen Provinzen von der Bewegung ganz ergriffen waren, war es in seinen Ländern noch ruhig. Er verstand es nicht nur, die Mittel für die Verwaltungskosten, sondern sogar Überschüsse aus der Provinz zu erzielen. Emin war auf dem besten Wege, mitten in Afrika ein Kulturcentrum zu schaffen. Und dieses — was sein Per- ^ dienst um so größer erscheinen läßt — ohne die geringste Hilfe von Seiten Ägyptens, das seinen wackeren Vorkämpfer in schmählichster Weise vollkommen im Stiche gelassen hatte. Erst im Jahre 1884 begann die mahdistische Bewegung auch nach der Äquatorialprovinz hinüberzulecken, und drohend zog die Gefahr für Emin am Horizonte empor. Emin, der sein ganzes Leben und seine ganze Kraft an sein civilisatorisches Werk gesetzt und sich mit dem Schicksal der ihm untergebenen Ägypter identificiert hatte, wollte die Äquatorialprovinz nicht ^ verlassen, obgleich zugegeben werden muß, daß er doch manchmal ins Schwanken geriet. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, müssen wir sagen, daß — nach dem, was wir jetzt über Emin wissen — nicht allein die obengenannten Gründe für sein Ausharren ini Sudan ausschlaggebend waren, sondern daß er sich durch sein früheres Verhalten, inbezug aus seine Ehe mit der ^ europäischen Frau eines verstorbenen Paschas, die Rückkehr Ü nach der Heimat abgeschnitten hatte. Als man in Ägypten nach dem Falle Chartums die Unmöglichkeit erkannt hatte, den Sudan wieder zu gewinnen, sandte man von Ägypten aus an Emin aus dem Umwege über Ostafrika eine Depesche, welche auch richtig in seine Hände gelangte. Dieselbe besagte, daß es unmöglich sei, ihm beizustehen, da man den Sudan ausgeben müsse. Man gab