—E 161 A>— Der Kongostaat erfreut sich seit der kurzen Zeit seines Bestehens einer fortschreitenden Entwickelung und zeigt, daß der Optimismus Stanleys, zum Teil wenigstens, berechtigt war. Die Aus- und Einfuhr nimmt stetig zu, entsprechend der Hebung der Produktion am Kongo. Schon seit Jahren ist Antwerpen der erste Elfenbeinmarkt der Welt geworden, indem es den londoner in die zweite Linie herabgedrückt hat. Stanley ist nicht mit leeren Händen vom Kongo zurück gekommen. Er hat vom König der Belgier ein großes Gehalt bezogen und für jede neu gegründete Station eine sehr hohe Prämie ausgezahlt erhalten. Aus diesem Grunde war er auch etwas übereifrig mit der Anlage von Stationen, welche denn auch der Mehrzahl nach bald wieder eingingen oder verlegt werden mußten. Bis zum Jahre 1895 blieb Stanley dem König gegen Gehalt verpflichtet, jederzeit seines Winkes gewärtig Zu sein, um nach Afrika zu gehen. Im Juli 1895 hat Stanley auf dem Wege des Übereinkommens diesen Vertrag in Ostende gelöst, wo er sich als Gast des Königs mehrere Tage aufhielt. Stanley hat seit der Zeit der berliner Konferenz nicht mehr für den Kongo gearbeitet. Eine Stelle als Gouver neur und Verwaltungsbeamter des Kongostaates, welche ihm der König antrug, hat er nicht angenommen, sie sagte ihm weder zu, noch wäre er bei seinem unruhigen Geist und bru talen Charakter dazu geeignet gewesen. Stanley war nicht mehr darauf angewiesen, irgend einen Posten zu bekleiden, denn die Einnahme aus seinen Reisewerken und die Gehälter für seine Thätigkeit in Afrika gestatten ihm ein sorgenfreies Leben. Er hielt nur noch Vortragsreisen und äußerte sich gelegentlich in Zeitungen über afrikanische Verhältnisse, welche er mit regem Interesse verfolgte. Der Abschluß seiner Thätigkeit in Afrika sollte aber noch nicht gekommen sein.