ÄZ 141 ZH auf ebenem Gelände kann eine Expedition die Entfernung ganz bequem in vier Tagen überwinden. Zwischen Vivi und dem Stanley-Pool konnte der Kongo auf eine Strecke von 118 Kilometern auf dem Wasserwege benutzt werden. Am Endpunkte dieser Strecke wurde im Mai 1881 die Station Manjanga angelegt. Von hier an bis zum Stanley-Pool folgt eine nnunterbrochene Reihe von Fällen, die früher Stanley schon einmal so unendliche Blühen bereitet hatten. Auch diesmal war der Landtransport ein wahrer Marterweg für alle Beteiligten. Stanley erkrankte während dieser Zeit mehrmals am Fieber und zuletzt derart heftig, daß er sein Ende nahe glaubte und schon von seinen weißen und schwarzen Begleitern Abschied nehmen wollte, als auch diesmal seine äußerst kräftige Natur den Sieg davon trug. Es dauerte aber zwei volle Monate, ehe sich Stanley von der schweren Erkrankung soweit wieder erholt hatte, daß er der inzwischen langsam vordringenden Karawane wieder vorauszueilen ver mochte. So kam es, daß er erst im Juli 1881 am Stanley- Pool anlangte. Von hier aus bietet der Strom, wie wir aus dem vorhergehenden Kapitel wissen, eine lange, schiffbare Strecke aus eine Entfernung von etwa 1700 Kilometern, die durch kein Hindernis unterbrochen wird. Ohne Aufenthalt können die größten Flußdampfer hier den Kongo hinaus gehen bis zu den Stanleysällen, also bis in das Centrum des Erdteils Vordringen. Außer dem Amazonenstrom und dem Mississippi finden wir in den Tropen keinen zweiten Strom von solcher Mächtigkeit. Bis dahin waren die Arbeiten Stanleys gut fortgeschritten und hatten nur Ausenthalt und Hindernisse, begründet in Terrainschwierigkeiten, geboten, und außer der Sorge um die Bewältigung derselben und vielleicht hier und da zu erwar tendem Widerstand von Seiten der Eingeborenen, war nichts vorgefallen, was das Unternehmen ernstlich hätte in Frage