—SZ 102 Wer Camerons Werk nicht kennt, muß glauben, erst Stanley habe den Ausfluß des Tanganika durch den Lukuga festge stellt. Als Stanley seine Rundfahrt auf dem Tanganika an zutreten im Begriffe stand, war der größte Teil dieses Sees schon befahren, das Nordende und ein Teil der Westküste von Ujiji an und die südliche Hälfte von Cameron. Es war nur die nördliche Hälfte der Westküste übrig. Stanley unternahm die Rundfahrt aus der Lady Alice und einem großen Ein baum, der dem Gouverneur von Ujiji Muini Cheri gehörte. Die Expedition wurde nach Süden hin angetreten. Der See war seit dem ersten Besuche Stanleys noch um ein erhebliches gestiegen. DerTanganika mit seinem tief ultramarinblauen Wasser, das von lebhafterer und reinerer Farbe ist als das des indischen Oceans, ist entschieden der schönste der innerafrikanischen Seen. Stan ley fuhr, um eine möglichst genaue Ausnahme zu erzielen, ganz nahe der Küste entlang in alle Einbuchtungen hinein. Stanley entwickelt in seinem Werke eine Theorie über das Phänomen des Steigens und Fallens des Tanganika-Seespiegels, so etwa wie die sogenannte Schlensentheorie des Strato von Lanipsacus über das Schwarze und Mittel-Meer. Die ganze Hypothese Stanleys ist vollkommen unhaltbar und giebt einen Beweis seiner Unwissenheit in diesen Dingen. Das Phänomen er klärt sich am leichtesten durch die in größeren Perioden an- und abschwellendcn jährlichen Regenmengen. Der Verfasser hat als einer der ersten den Versuch einer dahin zielenden Erklärung in seinem Werke „Deutsch-Ostasrika" (Otto Spanier) gemacht. Die ganze höchst interessante Reise bis zu dem See war ohne irgend einen Unfall, ohne Kamps mit den Eingeborenen abgelaufen, was jedenfalls der Umsicht des Führers zuzn- schreiben war. Daß nicht ein einziger Krankheitsfall vor kam, hatte die Expedition sowohl dem verhältnismäßig gesunden Klima des Sees zu danken, wie der Jahreszeit,