—4Z 101 K>— Karagwe glaubte Stanley an der Bucht eines großen Sees zu stehen. Spätere Erforschungen haben jedoch erwiesen, daß dies eine Täuschung war. In jener Gegend existiert kein See. Die Nachrichten, welche er über einen See erhielt, bezogen sich wahrscheinlich alle aus den erst 1895 vom Grafen von Götzen entdeckten großen Kiwusee. Von Karagwe aus entdeckte Stanley auch die riesigen Fumbirobergc in weiter Ferne, und zwar von den heißen Schwefelquellen am Mta- gata aus; dieselben werden von den Eingeborenen vielfach in Krankheitsfällen besucht. Von Karagwe aus führte der Pfad südöstlich nach Unjamuesi hinein. In dem großen, nach Stan ley an fünftausend Seelen zählenden Orte Serombo hatte er eine Zusammenkunft mit dem gefürchteten Mirambo. Auf Stanley machte er den Eindruck eines „afrikanischen Gentle man". Stanley schloß mit Mirambo Blutsbrüderschaft. Von Mkumbiro aus bog Stanley nach Südwesten von der bisher verfolgten Straße nach Tabora ab. Im Bogen ging es dann direkt nach Westen auf Ujiji zu, wo er am 27. Mai 1876 den Tanganika zum zweitenmal zu Gesicht bekam. Von Ujiji aus beabsichtigte Stanley eine Umschiffung dieses Sees. Der interessanteste Punkt inbezug aus diesen See war die Frage, sagt Stanley in seinem Werke „Durch den dunkeln Weltteil", Band II, S. 11, wo der See einen Abfluß habe. Vor meiner Abreise von Sansibar hatte ich gehört, daß Cameron denselben im Flusse Lukuga aufgefunden habe, welcher westwärts durch Ugnha fließe und deshalb ein Neben fluß von Livingstones großem Strome sei. Stanley dreht und wendet die Sache bei der Darstellung in seinem Reisewerk aber derart, daß er ganz offenbar bei dem Publikuni den Eindruck Hervorbringen will, als sei es erst ihm gelungen, den Ausfluß des Sees als solchen nach- gcwiesen zu haben. Daß dies schon Cameron vor ihm that- sächlich in seinem Werke gethan hat, erwähnt er mit keiner Silbe.