68 Ausflug zum Albert-See und Rückreise. Zelmtes Kapitel. Äusüug zum Älbert-Lec und Unckreite. Wiederholt hatte Emin den König gebeten, einen Ausflug nach dem Albert-Nyanza machen zu dürfen; als er endlich die Er laubnis erlangt hatte, mußte er fürchten, es möchte der launenhafte Herrscher seinen Entschluß bereuen. Durch ein kleines Geschenk bewog er daher den Führer, möglichst frühzeitig zur Stelle zu sein. (13. April 1889.) „Trübe blickte die Morgensonne aus grauen Wolken hervor; aus den wallenden grauen Nebeln, die weithin das Land deckten, tauchten wie Inseln die vielen im Lande verstreuten Hügelrücken hervor, unter denen der langgestreckte Mtunduö durch seine tafel förmige Gestalt ausfällt, als wir an Mtesas Palast vorüber in eine sumpfige Ebene niederstiegen, deren Passage durch einen sehr unvollkommenen Damm und zwei noch unvollkommenere Knüppel brücken ermöglicht wird. Die nun folgenden Hügel sind von fleißigen Arbeitern besetzt; überall sieht man neue Culturen und Pflanzungen im Entstehen begriffen, haufenweise wird das aus- gerupfte Gras zusammengctragen und verbrannt, weithin Rauch und brenzlichen Geruch entsendend. Die Frauen beschäftigen sich mit dem Bestellen der Felder, pflanzen süße Bataten oder rupfen das Gras aus; die Männer bauen die Häuser oder verbreitern und säubern die Straße, welche hier auf festem roten Eisenthon boden eben dahin führt. Nur in den Senkungen und Abstiegen liegt über dem roten Boden eine dicke Schicht grauen, dichten Lehms, dessen unterste von Pflanzendetritus freie Schicht vor zügliches Material für Töpferarbeiten liefert. Nahe am See findet sich weißer und gelber Sand. „Wie durch einen Garten", fährt Emin*) fort, „marschieren wir zwischen Bananenwäldern und Häusern dahin; hat der Mensch irgendwo eine Lücke gelassen, so ist Mutter Natur um so eifriger bedacht gewesen, sie zu füllen mit grandioser Grasvegetation und eleganten, schlanken Bäumen. Undurchdringliche Dickichte, Zufluchts orte für die hier sehr häufigen Leoparden, fassen bisweilen die Straße ein, und das Auge wird vom Betrachten all der Formen *) S. Petermanns Mitteilungen a. a. O.