Gewerbe und Handel bei den Wanjoro und Waganda. 59 Verarbeitung van Tierhäuten. „Mit den Leuten von Karagna teilen die Wanjvra ihre Vorliebe für bearbeitete Felle und Häute. Von den Lcopardcnfcllcn, deren Tragen ausdrücklich den Gliedern der königlichen Familien und wenigen Begünstigten als königliches Hnldzcichcn Vorbehalten ist, von den verschiedenen Affen- und Katzenfellen, die alle doch nur zur Zier dienen, ist hierbei abzuschen. Für Kleidung kommen nur Rindshäute, Zie gen- und seltener Schaffelle, sowie diejenigen der großen Antilopen in Betracht. Die Zubereitung der Häute zum Tragen ist einfach genug. Die Haut wird durch eine große Menge kleiner Pflöcke straff über ebenen Boden gespannt und nun streichend mit Messern geschabt, bis alle Flcischtcile entfernt sind; dann wird sie getrocknet und mit Buttereinreibungen geschmeidig gemacht. Bei den zur Kleidung verwendeten Nindshänten läßt man, wenn sic für Män ner bestimmt sind, die Haare sichen und begnügt sich, die Haut weich zu arbeiten, auch möglichst schön gezeichnete Exemplare zu wählen. Frauen zugedachte Häute werden dagegen in ihrer ganzen Ausdehnung von den Haaren gesäubert, und nur rings um den Rand wird ein etwa zwei Finger breiter Haarsaum stehen gelassen. Männer bevorzugen Rindshäutc, Frauen Ziegenhäutc, deren vier zusammengenäht ein Gewand bilden. So lange diese Häute neu und rein sind, ist ihr Aussehen gefällig, wenngleich lange nicht so kleidend als die viel gefügsameren Rindenstoffe mit ihrem schmucken Faltenwürfe. Das scheinen auch die Waganda erkannt zu haben, da sie die Ziegenfelle äußerst fein, ich möchte sagen papier- dünn, schaben und dann in wirklich zierlicher Weise zusammen nähen. Jeder Regen macht die Haut wieder steif, worauf sie neuer Einreibungen bedarf; daß diese aber die Geruchsorgane der Umstehenden nicht gerade erfreuen, ist Wohl klar." Bereitung der Rindenstoffe. Der in Uganda einhei mische Mbugu oder Rindenstosf wird aus einer Ficusart (kious Inkan) hcrgcstcllt, welche in Uganda und Unjoro sehr häufig ist. Während der in Unjoro bereitete Stoff von geringerer Güte ist, wird der beste Rindenstosf in Uganda verfertigt und zwar auf fol gende Weise. Rund um den Stamm der jungen Bäume macht man zwei Einschnitte, die durch einen dritten senkrechten verbunden werden. Nachdem darauf die Rinde abgelöst und sorgfältig von ihrer äußeren Oberfläche befreit ist, wird sic auf einen glatten quadra tischen Holzblock gelegt und mit schweren Holzhämmern bei leisem