45 Die Waganda. werden zwar von den Waganda verachtet, aber ihre als besonders schön geltenden Frauen werden von den Häuptlingen des Landes mit Vorliebe zu Gattinnen begehrt. Ein dritter Stamm ist derjenige der Wasoga. Sie wan- dcrtcn aus dem Lande Usoga in das östliche Uganda ein, wurden aber trotz ihrer kriegerischen Tapferkeit nach und nach von den Waganda unterjocht, und auch ein großer Teil von Usoga wurde dem mächtigen Nachbarrciche einverleibt. Ihre Hautfarbe ist viel dunkelcr als die der Waganda, und während letzteren kurzes Woll- haar eigentümlich ist, tragen sic das Haar gewöhnlich lang. Bei ihren musikalischen Anlagen dienen viele in den Musikbanden des Ugandahcrrschers. Bei den Waganda übersteigt die Zahl der weiblichen Be völkerung bei weitem die der männlichen, eine Erscheinung, die sich auf verschiedene Ursachen zurückführcn läßt. Einmal werden überhaupt viel mehr Mädchen als Knaben geboren. Sodann waren die Waganda bis in die allerjüngste Zeit fast beständig in Kriege verwickelt, und da sic Mann gegen Manu kämpften, waren ihre Schlachten sehr verheerend, so daß sic z. B. einmal, trotzdem sie Sieger blieben, von je 100 Kriegern 50 verloren. Endlich ist es Kriegssittc, in den eroberten Städten und Dörfern die ge samte waffenfähige Mannschaft zu vernichten, die Weiber und Kinder dagegen in die Sklaverei zu schleppen, sodaß nach einem siegreichen Feldzuge stets zahlreiche Frauen ins Land kommen, welche unter die Häuptlinge und ersten Krieger verteilt werden. Nahrung. Die große Mehrzahl der Waganda nährt sich hauptsächlich von Pflanzenkost. Die Banane, welche überall und ohne viel Pflege wächst, nimmt in dieser Hinsicht die erste Stelle ein. Sic kommt in verschiedenen Arten vor. Während einige abgekocht werden, röstet man andere; auch schneidet man sie wohl in Scheiben, die an der Sonne gedörrt und für Zeiten der Teuerung oder auch als Neisezehrung aufbewahrt werden. Süße Kartoffeln werden in großen Mengen gezogen und bilden neben den Bananen das Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen. Auch verschiedene Bohncnarten, Kürbisse, Zuckerrohr, eine Art roter Spinat, Mais, Hirse, Sesam, Reis, Zwiebeln und Rettiche werden genossen. Die Bohnen des in ausgedehntem Maße ge pflegten Kaffecbaums sind klein. Fleisch findet man fast nur beim Mahle der Vornehmen. Geflügel und Eier werden selten genossen,