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30 Die Wanjoro. Herden hat. Entledigt er sich seiner Pflichten gut, so bleibt er im Amte, wo nicht, wird eines Nachts eine kleine Vollstreckungsinacht abgcsandt, sein Haus umstellt und alles, was sich darin befindet, Frauen, Kinder, Herden u. s. w. mit Ausnahme erwachsener Söhne zum Besten des Königs cingczogen. Ein anderer Makungo wird ernannt, und derselbe tritt sofort sein Amt an. Dieselben sind gehalten, sich von Zeit zu Zeit am Hofe des Königs mit Geschenken cinzufinden. JederMakungo ernennt eine Anzahl „Matongali", welche Bezirksabteilungen nach denselben Grundsätzen verwalten. Gewöhn lich werden alle von einem Makungo bei seinem Amtsantritt Vor gefundenen Matongalis bcibehalten, und so ist diese Würde eine viel ständigere als jene, ja oft erblich geworden. Die Strafen bestehen meist in Einziehung von Mädchen, Frauen, Kühen; die Todesstrafe wird selbst vom Könige nur selten verhängt, weil, wie Kabrega mir sehr richtig bemerkte, „ein toter Mann keine Abgaben zahlt". Hier wie in Uganda dürfen die Leichen Getöteter nicht begraben werden, sondern werden ins hohe Gras geworfen." Das Königtum. Des Königs hohe Stellung vor allem Volke wird in mannigfacher Weise zum Ausdruck gebracht. „Ab gesondert von allen Häusern steht ein kleiner von einer Seriba umgebener, ängstlich bewachter Togul. In ihm befindet sich der nur für Kabregas Gebrauch bestimmte Brunnen, aus welchem täg lich einmal, bei Sonnenaufgang, das für Kabrega nötige Wasser geschöpft und in verschlossenen Gefäßen nach seinem Hause ge bracht wird. Ein durch Blut mit dem König verbrüderter Matongali ist Vorsteher der Wächter. Ebenso werden die für des Königs persönlichen Milchbedarf bestimmten Kühe ganz abgesondert gehalten; sie werden früh vor ihm gemolken und gehen dann, von einem Mann und einem Knaben begleitet, zur Weide. Ihnen vorauf geht der Knabe laut ansrufend: „Des Königs Rinder!" und jeder in der Nähe befindliche Mann hat sich schleunigst zu entfernen, will er nicht getötet werden. Als ich nach der Ursache fragte, erhielt ich zur Antwort, es gäbe Leute, deren Blick Milch in Blut verwandeln könne." Also auch in Afrika kommt der Bazillus vor, der die Milch rot färbt und dem Aberglauben zur Stütze dient! Auch des Königs Rinder haben ihren eigenen Brunnen. Der selbe ist mannstief und liegt im Niveau des dicht dabei vorübcr- fließenden Chor Kja'l. „Der Boden besteht aus tiefgelbem Lehm, wie auch das Wasser gelb ist. In Manneshöhc über dem Brunnen