Im Dienste des Deutschen Reiches. 201 Er hatte ein bis zum Fußboden reichendes Fenster in seiner- außerordentlich großen Kurzsichtigkeit für eine Thür gehalten und war beim Hinaustrctcn ein Stockwerk tief hinabgcstürzt. Man trug den Bewußtlosen in das deutsche Hospital, wo er erst nach einigen Tagen wieder zu sich kam. Er hatte einen schweren Schädel bruch erlitten, der zu den allerschlimmsten Besorgnissen Anlaß gab. Mit fieberhafter Aufregung erwartete das ganze gebildete Europa tagtäglich Nachricht von dem Befinden des wackeren Mannes, der, endlich am Ziele angelangt, einem so tragischen Geschick verfiel. Dank der sorgfältigen Pflege der Ärzte und seiner zähen Natur genas dieser endlich von den Folgen seines Unfalles. — — — Das Rettungswerk Stanleys ist nicht aus selbstloser Menschen liebe hervorgcgangen. Pater Schynse*), mit welchem Emin sich vielfach unterhielt, weiß davon zu erzählen. „Man hatte daraus gerechnet, in Emin Pascha einen Soldaten zu finden an der Spitze von 2000 disciplinicrtcn Leuten, dem man bloß Munition zu bringen brauche, um sich der äquatorialen Provinz für England zu versichern und sich mit Hülfe seiner Bajonette einen Weg nach Mombassa zu eröffnen." Die 4000 Centner Elfenbein, welche Emin in Wadelai aufbcwahrte, „Hütten die Expeditionskosten reichlich gedeckt und außerdem noch einen Fonds für mehrere Jahre geliefert." Man hatte sich verrechnet. ArlcknulrumiiLiMes- Kipitel. Lin Dienste des Deutschen Reiches In Deutschland hatte man schon längst die Frage aufge worfen, ob es nicht zu ermöglichen sei, einen so ausgezeichneten Kenner afrikanischer Verhältnisse und einen Mann von so seltenen Fähigkeiten, wie Emin war, für deutsche Dienste zu gewinnen. *) „Mit Stanley und Emin Pascha durch Deutsch-Ostafrika", S. 39 und 53.