182 Der Soldatenaufstand und Emins Gefangennahme. Ägypten und England beurteilt werden würde. Unter keinen Um ständen mochte er eine Verantwortung dafür übernehmen. So ohne weiteres aber das Land zu verlassen, wo er 13 Jahre seines Lebens segensreich gewirkt hatte und welches ihm aus Herz gewachsen war, lag durchaus nicht in seiner Absicht. Auch wollte er durch einen übereilten Abzug nicht in den Ruf kommen, er habe seine Getreuen im Stiche gelassen. Emin war also noch zu keinem Entschlüsse zu bringen, und die beiden Männer einigten sich zunächst dahin, daß Stanley aufbrechen sollte, um die längst verschollene Nachhut aufzusuchcn, während Emin mit Jephsou die Provinz durchreisen sollte, um die Truppen und Beamten mit dem Inhalt des Fermans bekannt zu machen und nach ihrem Entschlüsse zu fragen. So zog denn Stanley mit seiner Mannschaft und 101 von Emin gestellten Trägern wieder den gefahrvollen Weg nach dem Westen. Drr Loldntciiiilifliand und Emins sticfnngkninlhme. Das jämmerliche Aussehen der so sehr heruntergekommenen Stanleyschcn Expedition sollte verhängnisvolle Folgen haben. Wohl wurden Emin und Jephsou in Wadclai und DuM mit allen Ehren empfangen, aber die Keime zur Gärung waren bereits vorhanden und wucherten üppig. Dafür sorgten die Of fiziere, welche dem Pascha feindlich gesinnt waren. So elende, zerfetzte und ausgehungerte Leute, hieß es, die in ihrer Not der Unterstützung des Paschas bedurften, konnten keine Netter sein, das waren verdächtige Abenteurer; solche Leute konnte der Khc- divc unmöglich geschickt haben, und die mitgebrachten Briefe muß ten gefälscht seien. Man scheute sich sogar nicht, zu behaupten, daß der Pascha mit Stanley im geheimen Einverständnis stehe, um sie samt Frauen und Kindern aus dem Lande zu führen und — als Sklaven an England abzulicfcrn. Die böse Saat ging leider schnell auf. Als Emiu und sein Gefährte am 18. August in Labors erschienen, um den Ferman zu