Der Stanlepsche Rettungszng. 169 wcgung wieder in Gang kam, dann war die Gefahr kaum zu beschwören, da cs seinen 1500 Mann an dem Nötigsten fehlte — an Munition. Kam keine Hülfe, so schien er doch verloren. DreiunÜLwikn^igstkü Knpitel. Der Htanleisiche Uettungsrug. Als der Telegraph den Fall von Chartnm nach Europa ge meldet hatte, beschäftigte das Schicksal der im Sudan zurückge bliebenen Europäer lebhaft aller Gemüter. Ehe noch Nachrichten von Ein in und Junker eintrafcn, wurden Expeditionen zur Be freiung der beiden ausgerüstet. Ilr. O. Lenz, welcher von der Geographischen Gesellschaft zu Wien ausgesandt wurde, um die Wasserscheide zwischen Nil und Kongo zu erforschen und, wenn möglich, den bedrängten Reisenden Hülfe zu bringen, trat vom Kongo aus die Reise an, mußte aber schon bald wegen seiner un zulänglichen Mittel umkchren. 11r. A. Fischer, der von Junkers Bruder ausgerüstet wurde, drang vom Osten vor, sah sich aber an der Grenze von Uganda zur Umkehr gezwungen und starb bald darauf in seiner rheinischen Heimat an einer Krankheit, deren Keim er sich in den Tropen zugczogen hatte. Da kam im Herbst 1886 1)r. Junker glücklich in Sansibar an. Er wußte so viel Gutes von Emin, von dessen großartiger Kulturthütigkeit und seltener Ausdauer und von seinem liebens würdigen Charakter zu erzählen, daß er allgemeine Teilnahme für den wackeren Mann wach rief, die sich besonders in der englischen und deutschen Presse kund gab. In England bildete sich ein Verein, welcher die Mittel zu einer großen Expedition zur Ver fügung stellte, und der ungemein thatkräftige Henry Stanley, den wir bereits auf seiner Ugandarcise kennen gelernt haben, wurde mit der schwierigen Nettungsaufgabe betraut. Es gab drei Wege, auf welchen man zum Ziele gelangen konnte. Der erste führte von Sansibar durch das Seeengcbiet. Da man annehmen mußte, daß König Muanga, Mtesas Nach folger, die Erlaubnis zur Durchreise durch Uganda verweigern würde, ein gewaltsam versuchter Durchzug aber das Leben der