146 Das Volk der Monbuttu. Mambangas rechnete, schickte ich Farag Allah unverzüglich zum Fürsten der Menschenfresser und ließ ihm Zeuge, Perlen und was er sonst wünsche, für die Herausgabe des Verurteilte» bieten. Der Unhold versprach denn auch, er werde mir ihn morgen früh zuführen, doch erfuhr ich bald von einer Niam-Niam-Sklavin, daß der arme Teufel schon ans dem Wege zum Richtplatz von dem Volke gelyncht worden sei und die Sklavinnen gerade be schäftigt seien, den Mehlbrei als Zukost zum Menschenfleisch für die Kannibalen zu bereiten. So war die ruchlose That, während draußen der Donner grollte und die schwarzblauen Wolken ihre schweren Regenmasscn niedersandten, bereits vollbracht. Als ich spät abends noch dieses Erlebnis nicdcrschrieb, hörte ich den Lärm der mit Menschenfleisch gesättigten Unmenschen, die sich zur Nach feier ihrer satanischen Orgie in der großen Hütte neben der »in nigen versammelt hatten und nun bei Tanz und Lustbarkeit sich's wohl sein ließen." Als Genußmittel lernte Emin bei den Monbuttu nnr den Tabak, die Kolanuß und das Bier kennen. „Der Tabak*), in Monbuttu „Tobbn" genannt, wird nicht im großen gebaut, aber desto leidenschaftlicher geraucht; sogar kleine Kinder trifft man rauchend an. Als Pfeife gilt noch heute der enorme Tschibuk aus der Mittelrippc eines Bananenblattes mit am breiten Ende eingesteckter Blattdüte. Gewöhnlich werden nur zwei Züge gethan, obgleich der Tabak sehr gut und wohl riechend ist; daß aber beim Wegtrageu des Monstre-Jnstrumcntes auch der Diener einen Zug thut, ist selbstverständlich. Auch Wasserpfeifen aus Kürbissen sind hin und wieder im Gebrauch. Tabakkauen ist von den Danagla eingeführt worden, erfreut sich jedoch keiner rechten Verbreitung. „Zum Kauen dient dagegen die Kolanuß, eine flachgedrückte Frucht von schöner Rosafarbe, bedeckt von weißer Umhüllung. Der Baum ist in den weiten Galeriewäldern des Landes durchaus nicht selten und ein stolzes, hohes Gewächs; die Frucht gleicht einer kurzen, dichten Banane, deren dünne, grüngelbe Schale sich längs der Mitte spaltet und zwei Reihen flachgedrückter großer Samen enthält, die von einer starken weißen Hülle umgeben sind. Nachdem man diese beseitigt, schneidet man Stücke von dem rosafarbenen Zellengewcbe ab und ißt diese, gewöhnlich beim *) Xit'utiinul virKillisua.