140 Das Volk der Monbuttu. eine Zeitlang verweilt und schließlich den Kiberli (Uölle) erreicht hätten, an dessen Nordufer sie für lange Zeit Aufenthalt genom men. Erst allmählich seien einzelne Abteilungen über den Fluß vorgegangen; nach ihrer Concentricrung wären sie an die Erobe rung des Landes geschritten, hätten dasselbe auch nach Süd und Ost hin unterjocht und die von Westen vordringenden A-Sandüh zum Abweichen von ihrer eigentlichen Marschlinie gezwungen. Auch scheinen sich nie freundschaftliche Verhältnisse zwischen diesen beiden Völkern entwickelt, vielmehr die Monbuttu sich stets den A-Sandüh gegenüber als überlegen betrachtet zu haben: nie würde ein Mon- bnttu einem Sandäh gutwillig seine Tochter zur Frau geben. „Die Ureinwohner des Landes am Kibali sollen verschiedene Stämme ohne eigentliche Herrscher gebildet haben, wie die Momfü, die A-Bürambo und andere, die heutzutage, wenngleich teilweise assimiliert, doch eine niedere soziale Stellung einnehmen. Die Akku*) aber führten schon damals dasselbe unstete Jägerleben, dem sie noch heute ergeben sind. „Die Momfü, durchschnittlich kleiner und bedeutend schwärzer als die Monbuttu, leben als Diener in den besseren Mon- buttufamilien; nahezu alle ländlichen Verrichtungen liegen ihnen ob, und als Fcldarbeiter genießen beide Geschlechter einen großen und wohlverdienten Ruf. Sie haben östlich und südöstlich von hier große Gebiete inne, wo der Ackerbau blüht, die aber von den Monbuttu mit Vorliebe geplündert werden, besonders wenn cs gilt, sich mit Fleisch (!) zu versehen." Kleidung. „Als Bekleidung der Männer finden sich überall Rindenstoffe aus der Rinde eines Feigenbaumes**), welcher hier „Noggi" heißt, von den A-Sandeh jedoch als „Rokko" bezeichnet wird, ein Name, der nun überall verbreitet ist. Die Stoffe, frisch von ledergelber Farbe, werden meist mit Rotholz oder Humus ge färbt, können sich jedoch weder an Feinheit des Gewebes noch Ge schmeidigkeit des Stückes mit ähnlichen Stoffen aus Uganda messen. ***) Es mag dies teilweise von der Bereitung, teilweise auch davon abhängcn, daß man die Rinde zu alt und zähe werden läßt, *) Ein Zwergvolk, etwa 1 m groß. Wahrscheinlich die Reste der Ur einwohner Afrikas, sind sie über einen großen Teil von Mittelafrika verbreitet. **) Urostixma Kutseli vana. ***) Bgl. S. 59 u. 60.