Das Volk der Monbuttu. oft genug erkundigte, ob ich Ihr Landsmann sei. 's ist halt den Leuten hier wie überall im Lande ziemlich unbegreiflich, wie ein Mensch sich mehr um Tiere und Pflanzen kümmern kann als um Sklavinnen, wie man für Berg und Fluß und Thal und Feld ein größeres Interesse an den Tag legen kann, als für den Besitz stand der Neger an Kühen und Ziegen. Und zu verdenken ist cs den Leuten ja nicht — wer hat sich denn bis jetzt uneigennützig mit ihnen beschäftigt?" — Es war in der Regenzeit, und oft mußten Brücken über die angcschwollcnen Bäche geschlagen werden. „Sie hätten Ihre Freude gehabt," schreibt er darüber an Schweinfurth, „den Gou verneur der Provinz, mit der Axt in der Hand, im tiefen Wasser arbeiten zu sehen." Nach neuntägigem Aufenthalt, während dessen viele amtliche Arbeiten erledigt werden mußten, beabsichtigte Emin in das Loggo- gcbiet einzudringen; leider trafen aus dem Norden so trübe Nach richten ein, daß er an der Schwelle des unbekannten Landes kehrt machen und auf weitere Forschungen verzichten mußte. Am 18. Juli verließ er das liebgcwonncne Monbuttuland mit dem Wunsche, cs bald wiederzuschen. lsieuilLelulles Hnpilel. Das Volk der Monliutt». Äußeres. Die Monbuttu nehmen sowohl ihrer körperlichen Beschaffenheit als ihren geistigen Anlagen nach unter allen Ncger- völkcrn der äquatorialen Gebiete eine völlige Sonderstellung ein. Das äußerlich am meisten hervortretende Merkmal des Volkes ist die hellere Färbung. Ihre Gesichtsbildung hat Ähnlichkeit mit dem semitischen Typus, wie noch alle Beobachter hcrvorgchoben haben. Merkwürdig ist die große Zahl hellhaariger Menschen, die nach Schwcinfurths Annahme mindestens 5 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Jedenfalls sind die Monbuttu, was Sprache und Äußeres betrifft, von de» Bnntnvölkern sehr verschieden, und den nordäquatorialen Völkern beizurcchncn. Herkunft. Ureinwohner. Die Monbuttu erzählen, „daß ihre Vorfahren vom Nordwcsten gekommen seien, auf ihrem Marsche einen großen See — Wasserfläche ohne Auslaß — passiert, dort