Emins Reise in das Monbuttuland. 132 Sudan gut zu machen. Ich will mit keiner anderen Waffe kämpfen als mit der Gerechtigkeit. Es soll keine Baschi-Boznks mehr geben." Tausende von Menschen drängten sich zu ihm, küßten ihm Hand und Fuß und nannten ihn „Sultan, Vater und Erlöser von Kordofan". Wie gar bald sollte die große Begeisterung verraucht sein! Wie bald sollte dem Hellen Frcudentage die düstere Schreckens- nacht folgen! Al-!ü?klin1kü Hilpitel. Emins Keile in das Monbnttnlnnd. Während den nördlichen Sudan die KricgSfnrie durchzog, herrschte in der Äquatorialprovinz Ruhe, nirgends regte sich die geringste Unzufriedenheit — ein Beweis, wie wunderbar Emin cs verstanden hatte, das Land aus dem Sumpf und Elend cmpor- zuheben und seine Bewohner zu beglücken. Daß er seine Provinz in so gutem Zustande erhielt, ist um so mehr zu verwundern, als die Chartumer Behörde den vielfach widerwilligcn Beamten weder Gehalt auszahlte, noch ihnen Tauschwarcn und Kleider schickte. Es ist lediglich seinem persönlichen Einfluß, seiner großen Einsicht und seinen glänzenden Talenten znzuschrciben, daß der Betrieb seiner Verwaltungsmaschine keine Störung erlitt. Mit dem ge wohnten Eifer fuhr er in seinen rühmlichen Bestrebungen fort. Im Juni des Jahres 1888 trat er wieder eine seiner grö ßeren Reisen an, deren Eindrücke und Erlebnisse er zum größten Teil in den ebenso fesselnden wie herzlichen Briefen an >>r. G. Schweinfurth schildert. *). Die Makraka hatten sich wegen Übcrbürdung mit Getrcide- und Elfenbeintrnnsporten beklagt. Emins Absicht war, den Ober lauf des Uölle**) auf seine Schiffbarkeit zu untersuchen, um wo- *) Dieselbe» finden sich in den Mitteilungen des Vereins für Erd kunde zu Leipzig, 1887. **) Die A-Sandeh nennen den Fluß Makna, die Monbuttu lüibali. Nölle, ein Sandöhname, heißt überhaupt „der Fluß" im Gegensatz zu den kleineren Gewässern.