100 Besuch einer innerafrikanischen Salzkammer. „Für die von ihm zoologisch und namentlich ornithologisch durchforschten Gebiete des östlichen Äquatorialafrika ist Emin Paschas Thätigkeit bahnbrechend gewesen. Für das centrale Mon- bottu ist alles — und es ist viel — was Emin Pascha bei nur kurzem Aufenthalte zoologisch geleistet hat, durchaus neu und nach allem, was seine Briefe andeuten, darf man einer Fülle schöner Entdeckungen entgegensehen." WerZelmtes MMel. Besuch einer innerafrikanischen Lahkammer. Von den zahlreichen Reisen, über welche Emin uns berichtet, ist besonders die auf dem Albert-Nyanza unternommene bemerkens wert. Auf derselben besuchte er auch die große Salzkammer Jnnerafrikas bei Kibiro. Er erzählt darüber folgendes:*) „Der See ist in der Bucht von Kibiro ziemlich seicht und wird von großen Fischscharen besucht, weshalb denn auch die Ein wohner eifrige Fischer sind, welche in ihren großen, aus Baum stämmen ausgehöhlten Kanoes ziemlich den ganzen Tag auf dem Wasser sind. Als Ruder dienen Bambusstangen und eine Art kleiner Schaufeln. Trotz der so einfachen und mühseligen Art der Fortbewegung ist es jedoch keineswegs selten, daß bei gutem Wetter die Leute von hier aus den Sec nach Mahagi kreuzen und dort ihre trockenen Fische verkaufen oder gar, die Boote in Ssongas **) Obhut lassend, bis hinter die Berge gehen, wo sie einen besseren Absatz für ihre Ware finden. Gelegentlich solcher Fahrten haben die Fische, wenn, was nicht selten, plötzliche Stürme und Un wetter eintreten, arg zu leiden, und es sollen schon viele dabei ver unglückt sein. Die Fische selbst sind gewöhnlich so mangelhaft getrocknet — an Salzen denkt natürlich niemand, obgleich Salz in Fülle vorhanden ist —, daß sie einen äußerst unangenehmen Geruch aushauchen, was aber den Käufern den Genuß nicht zu verderben scheint. Das ganze Hinterland auf der Ostseite und *) Schreiben an vr. R. W. Felkin. S. Anm. S. 57. **) Ssonga war Vorsteher des Bezirks von Mahagi.