In der Station Ladü. S1 Feuchtigkeit geschützt wurden. Für die Postboten gab es auch eine Beaufsichtigung, indem an den Zwischcnstationen auf einem Zettel Ankunft und Abgang genau verzeichnet wurde. Auf kurze Entfernungen schickte man, wie das auch sonst vielfach in Afrika Sitte ist, Läufer, welche die Briefe in einem gespaltenen Stocke trugen und sich äußerst schnell ihres Auftrages entledigten. Endlich baute Emin fast alle Stationen neu uud besser aus und fügte den vorhandenen zahlreiche neue hinzu. Gordon Pascha hatte ehemals von Baker nur 3 Stationen übernommen, er selbst in 2 Jahren 12 andere gegründet, Emin aber konnte im Jahre 1885 auf die stattliche Reihe der Seite 72 aufgcführtcn Stationen blicken. Alles das waren Leistungen, die uns mit Bewunderung er füllen. Dabei darf man nicht vergessen, „daß diese ganze Thätig kcit Emins reiner Menschenliebe entsprang. Er liebte das Land, das er zu seiner Heimat gemacht hatte, er liebte' das Volk, unter dem er wirkte, er achtete das Wesen der Eingeborenen und war der Überzeugung, daß es möglich sei, sie auf eine hohe Stufe der Civilisation zu heben und in Ccntralafrika ein dauerhaftes Reich zu gründen, wo Recht und Gerechtigkeit herrschen, Unterdrückung und Sklavenhandel aber unbekannt sein sollten und wo Handel und Gewerbe gedeihen konnten."*) DreMlnites Kinxitel. In der Station Ladö. Wie eine blühende Oase in der Wüste, so lag Emins Re gierungssitz Ladü in der Wildnis am Nil. Was mit den geringen Mitteln, die ihm zu Gebote standen, nur geleistet werden konnte, das hatte er erreicht und sich ein freundliches Heim geschaffen. Wilhelm Junker, der längere Zeit Emins Gastfreundschaft genoß, giebt uns ein getreues Bild von den Einrichtungen, die in Ladü getroffen waren.**) Lassen wir daher ihn erzählen. *) vr. Robert W. Felkins Worte i» einem Briefe, ä. <1. Edin- burg, Dezember 1887. **) vr. W. Junkers Reisen u. s. w. Bd. III S. 386 ff.