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— 13 — des Will. Jahrhunderts bietet die Geschichte eine unun unterbrochene Reihe von Unruhen, Bürgerkriegen und Empörungen der Lütticher gegen ihre Bischöfe dar,dieseit dem zehnten Jahrhundert in ihrer Person die geistliche und die weltliche Obergewalt vereinigten. Ja sogar mit dem Kaiser Otto IV, den Herzogen von Burgund, Philipp dem Guten und Karl dem Kühnen und dem französischen Könige Ludwig XIV wagten die Lütticher sich zu messen, so dass sie wohl nicht mit Unrecht in den Ruf eines un ruhigen, empörungssüchtigen Völkchens gekommen sind. Die weltliche Gewalt der Bischöfe von Lüttich endete mit der französischen Revolution, nachdem sie unter 90 Bi schöfen fast 8 Jahrhunderte bestanden hatte. Die jetzige Stadl wird in vier Viertel oder Kantone ge- theilt; das Nördliche oder St. Leonard, das Oestliche oder Amercceur, das Südliche oder Avroy, das Westliche oder St. Margucrite; 9 Vorstädte sehliessen sich an die eigent liche Stadt an; die bedeutendsten sind: Amercoeur, St. Marguerite, St. Leonard, Vivegnies und Avroy. Die Strassen sind grösstentheils enge, schmutzig und vom Kohlenstaube und Rauche geschwärzt; doch giebt cs auch, zumal in dem neuern Theile der Stadt, mehrere breite, gerade Strassen und schöne Plätze, unter andern: la Place Vcrle, la Place St. Lambert, la Place St. Paul, la Place de la Comedie und ihre Umgebung, la Sauveniere, ein schöner Spaziergang, die Strassen de la Regence, de l’Universile, Fcronslrce, Hors-Cliätcau u. a. m. Vormals wurden die beiden Ufer der Maas vor Lüttich durch mehrere Brücken, man sagt siebenzehn, mit ein ander verbunden, gegenwärtig zählt man deren, mit In begriff der Brüche von Yal-Benoit, von welcher weiter oben (Seite 9) die Rede war, nur noch drei.