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Einwohner, wie die der Nebenbuhlerin, waren unruhige Köpfe, die sich vorwitzig in allerlei fremde Handel ein- liesscn, und Bovignes theile Dinants hartes Geschick, je doch mit dem Unterschied, dass wenn die eine Stadt siegte, die andere unterlag; sie gehörten ja beständig zu zw ei verschiedenen, feindseligen Parteien ! Boxwigncs ge horchte den Grafen von Namur, Dinanl dem Bischof von Lüttich. Heinrich II. von Frankreich zerstörte im Jahre 1554 die Stadl Bouvignes, das alte Schloss und den starken, im J. 1521 erbauten Thurm Creve-Coeur (s. S. 218), dessen stolze Ruinen sich noch jetzt schon in der Ferne zeigen. Die Sage erzählt von drei jungen Frauenzimmern, die mit ihren Männern in diesem Thurmc belagert wurden, und, als diese gefallen, es vorzogen, sich von den hohen Zinnen hinabzuslürzen, als in die Hände der Feinde zu fällen. Ganz in der Nähe von Bovignes findet man eine sehenswerthe Grotte, deren Inneres prachtvoll mit ro- them, blauem, weissem Gestein, so wie mit Tropfstein ge ziert ist. Auf der Höhe des Felsens, in welchem sich die Höhle öffnet, ist eine cinzigschüne Aussich taufBouvignes, Üinant und die Maasufer. Kaum hat man Bouvignes verlassen, so zeigt sich aber mals eine höchst reiche und romantische Gegend; links Anhee, am Ufer des Flusses und am Abhange hoher, wal diger Anhöhen; rechts, Anhee gegenüber, auf einer Fel- scnspilze die ungeheuren Trümmer der berühmten Feste Poilvaclic, die eine so bedeutende Rolle in den Volkssagen der Maasufer spielt. Wann und von wem sieerbaut wurde, ist unbekannt, aber dort hauseten, erzählt man, die ge fürchteten Haimons Sühne (les fils d’Aimon). Grosse Ge wölbe, in den Felsen gehauen, erstrecken sich unter dem