Stadt an der Senne, dem Canal von Charleroy und der Landslrasse von Brüssel nach Mons. Nur ein Gegenstand verdient die Aufmerksamkeit des Reisenden zu fesseln; nämlich : Die Kirche U. L. F. (Eglise de Notre-Dame, vormals Eglise de St.Martin), angefängen i. J. 1341, vollendet i. J. 1409, dem Aeussern, wie dem Innern nach ein zierliches gothisches Gebäude im Spitzbogenstyl, mit einem ansehn lichen Thurme.Sie besitzt grosse Reiehthümer und Kunsl- schätze, die, seltenes Glück, der Plünderungssucht der Republikaner entgangen sind; ein wunderschön gearbei teter Taufstein ist beachtenswerth. Was aber dieser Kirche einen ganz besonderen Ruf zu Wege gebracht, ist ein icuu- dcrlhäliges Marienbild, zu dem jährlich aus den entfern testen Gegenden zahllose Wallfahrten geschehen. Es ist ein hölzernes, zwei Fuss hohes Standbild, auf einem Altäre links vom Haupteingange; es gehörte früher, so erzählt man, der hl. Elisabeth von Ungarn, kam dann in den Besitz ihrer Tochter Mathilde und wurde von dieser der Kirche zu Hall, 1267, geschenkt. Die Wunderthaten dieses Bildes sind unzählig und haben einen Geschicht schreiber gefunden, dessen Namen nicht in geringeres Erstaunen setzt, als jene Wunderthaten selbst! Wer sollte es glauben! Der grosse Philosoph, Philolog und Alter thumsforscher Justus Lipsius hat einen ganzen Band mit den Erzählungen derselben ausgefüllt; nur einen Beweis von der grenzenlosen Leichtgläubigkeit des grossen Kri tikers; er berichtet ganz ernsthaft, eine gewisse Gräfin von Ilenncberg sei in einem Wochenbette von dreihundert fünf und sechzig Kindern entbunden worden; eine ßüs- sung, die ihr von der hl. Jungfrau auferlegt wurde, weil die Gräfin über die ausserordentliche Fruchtbarkeit einer