— 205 — Noch einmal finden wir die Senne, bei einem kleinen Schleusse-Häuschen auf unscrm Wege, überschreiten die nach Mons, Frankreich, Charleroy und Namur führende, südliche Eisenbahn, deren Bahnhof etwas links, ganz nahe an den Boulevards liegt, und gelangen ans achte Thor, Dem Haller-Thor (porte de Halle), dem einzigen noch übrigen alten Thore der befestigten Stadt. Dieses schwer fällige, massive Gebäude wurde im Jahre 1581, als Yer- theidigungspunktund Schutzwehr der zahlreichen Tuch weber-Zunft, welche diesen Theil der Stadt bewohnte; daher auch der ursprüngliche Name Wollen-Thurm (tour deLaine) und die Bezeichnung einer benachbarten Strasse, Wollslrasse (rue aux Laines). Unter der blutigen Herrschaft Albas diente der Haller- Thurm als Staatsgefiingniss; später als bürgerliches- und Schuld-Gefängniss; dann als Staats-Archiv. Gegenwärtig gibt man dem Gebäude seine alterthümliche Gestalt und Verzierung zurück, und bestimmt es zur Aufstellung alter Waffen, etc. — Das Thor führte vormals auf den Weg nach Frankreich, gegenwärtig durch die Vorstadt St. Gilles nach Waterloo und Namur. Vom Hallcr-Thore steigen die Boulevards von Waterloo ziemlich steil empor, ln derStrasse rechts, der Hochstrasse (rueHaute), ganz in der Nähe des Thores, liegt das St. Pe ters-Hospital (höpital St. Pierre), dessen ursprüngliche Bestimmung die Aufnahme der Aussätzigen und der aus dem gelobten Lande zurückkehrenden Kreuzfahrer war; die anliegende Kirche war schon 1201 vorhanden; das gegenwärtige Gebäude wurde 1717 errichtet. Geräumige Gärten umgeben dasselbe, und die innere Einrichtung und Verwaltung sind musterhaft; über 60 Säle, von denen