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unstreitig derschiinsteTheil des ganzen Baues. Meisterwerk der Gebrüder Floris, berühmter Antwcrpener Künstler. Unter den Sehenswürdigkeiten im Innern der Cathedrale sind noch zu beachten : 1. Links vom Schiffe die für Hein rich VIII. erbaute Kapelle; 2. zu beiden Seiten des Hoch altars die vormals in der Martins-Abtei befindlichen Reli quienschreine des heil. Eleutherius und der heil. Ursula, Meisterwerke der Goldarbeiterkunst, ersterer, wie man behauptet, aus dem XI., letzterer aus dem XIII. Jahrhun dert; 5. hinter dem Chor das Grabmal des Bischofs Villain von Gent, aus weissem Marmor, Arbeit des berühmten Düquesnoy; 4. nebst mehreren, höchst mittelmässigen Gemälden, zwei wunderschöne Stücke, nämlich : Ein Fegefeuer, von Rubens, eine der kühnsten Compositioncn des grossen Meisters, und eine Kreuzigung, von Jordaens. Noch zeigt man in der Sakristei den Kaiscrmantcl Karls V. und einige prachtvolle Messgewänder. Die St. Quintin-, St.Pial- und St. Jakobs-Kirchen sind ebenfalls als alterthümliche Gebäude höchst beachtens- werth; die Magdalenen-Kirche, vormals ein edles, ehr würdiges Gebäude, ist in neuern Zeiten durch die ge schmacklosesten Abänderungen aufs grässlichste entstellt w r orden. Die Nikolaus-Kirche besitzt einige recht gute Gemälde. Das Rathhaus. Ein älteres, schönes Rathhaus musste als baufällig im J. 1821 abgebrochen werden; ein neueres, von prachtvollen Gärten umgebenes Gebäude wurde auf dem Platze des, in der Revolution zerstörten Martins- Klosters erbaut. Der Belfricd (Bcffroi), ein einzeln dastehender hoher Thurm, in der Nähe des grossen Platzes, von dessen Höhe herab man einer bewundernswürdigen Aussicht genicsst;