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Heine und Herfurth. 2) Gutachten deS Ausschusses zur Gasanstalt, die Gewährung von Grattficationen und bez. einer Gehaltszulage an den Director und Techniker der Gasanstalt. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleußerr - Canon an die Stadtcasse zu zahlen haben und damit pr. Termin JshauuiS L868 im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen sofortiger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 11. August 1866. DeS Raths Finanz-Deputation. Ltadüheattr. Die nicht erst noch näher zu schildernden mannichfachen guten Eigenschaften der Stücke deS Schauspielers Weirauch machten eS unS gar nicht unangenehm, eines derselben, welches unter ihnen keinesfalls die niedrigste Werthstufe einnimmt, „Die Maschinen bauer von Berlin", am 12. August neu einstudirt auf unsrer Bühne erscheinen zu sehen. DaS ziemlich zahlreiche Publicum hat sich wirklich amusirt, umsomehr als auch die Darstellung im Ganzen wie im Einzelnen fast durchgängig gelungen war. In erster Reihe nennen wir unsere beiden Komiker, die Herren Engelhardt und Krafft. Jener stattete den „Bonvivant der Fabrik" mit an sprechend heileren und, wo eS sein mußte, auch gemüthlich berührenden Zügen auS, er agirte mit überall Stich hallender Gewandtheit und flocht namentlich in seine Couplets die verschie densten politischen Anspielungen, welche dem besonders beißüls- lustigen Theil deS Auditoriums fast unaufhörliche Arbeit schafften. Daß dev vielen pro, mit denen man sich für diese Extempores erklärte, hier und da wohl auch ein eoutra entgegenzusetzen ge wesen wäre — wenigstens wenn man streng am diplomatischen Tact festhaften wollte — möge indeß nicht unerwähnt bleiben. Vielleicht heißt das aber auch den guten HeinziuS über seinen Stand hinaus behandeln. Herrn Krafft war in letzter Zell sel tener Gelegenhell geworden, sich in komischen Rollen von Belang zu zeigen; um so lieber kann eS ihm und u»S sein, daß er noch vor seinem nun bald erfolgenden Abgang als Knobbe zu erscheinen hatte. Er faßte diese originelle Gestalt, wenn auch äußerlich nicht gerade als der robuste Schlosser, so doch in jeder anderen Hinficht treu nach dem Leben auf und führte sie von Anfang bis Ende so sicher, ergötzlich und drastisch durch, daß auch ihm der lauteste Applaus zu Theil wurde. Vornehmlich rühmen wir noch an Beiden, daß sie sich fern von allen Uebertreibungen hielten. Fräul. Brauny als appetitliche Budiker-wllwe war die dritte Ebenbürtige lln Bunde ; wir versprechen un- von der Thätigkell dieser hoffnungsvollen jugendlichen Kraft im Bereich der GesangS- posse und deS BolkSstückS, wie auch deS Singspiel- noch manchen Genuß; sie wirkt stets angenehm durch Zierlichkeit der äußeren Form und eine gewisse Feinheit des ganzen Wesen- selbst in derveren Partien. Frau Günther- Bachmaun al- KnobbeS biedere Ehe hälfte, Fräulein Götz als munterer Gamin, Herr Gitt al- ge prellter alter Filz und Fuchs, Herr Stürmer als „Parvenü" Hornipel ließen nicht- zu wünschen übrig. Zur Erinnerung an einen «ackeren Todten sei hier beiläufig bemerkt: dieser Hornipel war anno 59, al- daS Stück die Neuigkeit der MichaeliSweffe, be seligen BallmannS letzte Rolle vor seinem Verscheiden. Aach Herr Herzfeld als junger Engländer gab sich ehrlich Mühe und WM namentlich eine gute Maske, wenn schon ihm die radebrechende Sprechweise weniger gelingen wollte. Frl. Guinavd war Louise, HeinziuS' Schwester — oder Tochter, wie im Original steht. Diese »och so sehr junge Dame ist keine-weg- bereit- eine „fertige" Schauspielerin, aber die Natur hat ihr ein gar schönes Geschenk mit auf den Weg gegeben: in allen fpecifisch und rein mädchenhaften Partien deckt allein schon ihre Persönlichkeit das Bild, welche- von denselben unsere Vorstellung sich zu machen ge neigt ist. Unter den verschiedenen Nationalitäten der Fabrikarbeiter that sich besonders Herr Neu mann als „Sächser" hervor: der Schlesier sprach leider nicht schlesisch, sondern ebenfalls sächsisch, und daß der Franzose durchaus wieder als „Er" erscheinen mußte, war wohl durch nichts begründet. DaS hübsche Terzett zwischen HeinziuS, Wiefeke und Frau Ronge blieb die-mal leider weg, des gleichen fehlten einige der früheren humorvollen Allegorien und Symbole m dem Aufzug der Maschinenbauer am Schluß. Eine Wiederholung der Aufführung dürste sich empfehlen. Am 13. August „Romeo und Julia" mit Frau Maria Seebach-Niemann. ES ist un« unvergeßlich, welch wunder liche Leistung deS GasteS in seiner Blüthezeit gerade diese »hakefpearesche Julia war, und auch jetzt noch darf man ohne weifel behaupten, daß sie zu den vollendetsten Gebilden moderner Schauspielkunst gehört, mag eS gleich unleugbar sein, daß hier und da wenigstens nun leider schon physische Behinderung dem Ver wirklichen genialster und erhabenster Intentionen in den Weg tritt. ES ist einmal daS unentrinnbare Loos alles Sterblichen, den Ein flüssen der Zeit preisgegeben zu sein. Doch abgesehen von diesen glücklicherweise noch nicht häufigen Stellen einer unwillkürlichen Ermattung enthält die Julia unserer Künstlerin auch heute noch eine lange Reihe der brillantesten Einzelheiten, mit denen jemals Darstellerinnen der Rolle großartige Gesammtwirkung hervorge bracht haben. Der Glanzpunkt der ganzen Leistung ist vielleicht die Scene, wo sie von der Amme den Tod TybaltS und die Ver bannung Romeo- erfährt, den sie erst auch gestorben wähnt. Welche gigantische Macht, welche aus dem tiefsten Ärmeren strömende überschwellende Leidenschaft liegt in der Stelle, deren Höhepunkt die Worte sind: „Dies eme Wort zerschlug zehntausend TybaltS!.." DaS ist eine Darstellung der Verzweiflung, wie man sie wahrer, gewaltiger, künstlerischer nicht sehen kann! Und wie voller Geist, wie subtil und fein erscheint daS AuSmalea der widerstreitenden Empfindungen über daS dreifache Weh, daS da so, plötzlich auf Julien einstürmt: über die Verbannung Romeo-, über den Tod deS Vetter-, sowie darüber, daß derselbe gerade durch ihre- Gatten Hand gefallen ist! Der Ueberaaug au« trostlosem Schmerz zu hochherzigem Entschluß, als die Amme ihr räch eine zweite Herrath einzugeyen, kommt daun in imponirender Weise durch die Worte: „Sprichst Du im Ernst" und „Amen!" zur Geltung. In der Vision vor dem Schlaftrunk endlich steht Marie Seebach auf dem Gipfel der höchsten Höhe ihrer Tragik. AuS der vorhergehenden Scene mit Lorenzo ist noch da- treffliche Geberdenspiel da zu erwähnen, wo ihr der Mönch die Schrecken de- Grabgewölbe- schildert. Sie schauert innerlich tief zusammen und steht mit ent setztem starren Gesicht, sowie aber da- Wort: „Romeo" au- dem Munde de- Men tönt, tritt wieder Röthe in ihre Wangen und